Bei Kanzler Kurz stoße er auf taube Ohren, beklagt der grüne Politiker.

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Wien – Oberösterreichs Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) ist erbost. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verweigere jegliches Gespräch über die von der Abschiebung bedrohten Lehrlinge, so der Grüne, der in der Sache vergangene Woche bereits mit zahlreichen Unternehmern vor die Presse getreten ist.

Für Hunderte Asylwerber in einer Lehrausbildung sei es fünf vor zwölf. "Sie haben einen negativen Asylbescheid in erster Instanz erhalten und in den nächsten Monaten wird mit dem Bescheid zweiter Instanz endgültig über ihr Schicksal entschieden", wiederholt Anschober. Er habe daher mehrfach Bundeskanzler Kurz um ein Gespräch gebeten, um als Vertreter der Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" Vorschläge für einfach machbare Lösungen für die "bestens integrierten jungen Menschen" zu machen. Zuletzt Ende November des Vorjahres.

"Doch nun ist nach drei Monaten neuerlich die Absage eingetroffen – der Bundeskanzler habe keine Zeit. Diese Gesprächsverweigerung ist unwürdig und unerträglich. Denn der Bundeskanzler hat als Regierungschef eine Verantwortung für diese Hunderten jungen Menschen und er kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie möglicherweise viele von ihnen abgeschoben werden, trotz vielfach hervorragender Leistungen während ihrer Ausbildung und dem dringenden Bedarf der Unternehmen", ärgerte sich Anschober.

Mehr als 70.000 Menschen würden mittlerweile die Online-Petition www.ausbildung-statt-abschiebung.at, unterstützen, so Anschober, der nicht müde wird zu betonen, dass dies eine "Lose-lose-Situation" sei. Die Ausbildungsbetriebe würden auf ihrem investierten Geld sitzenbleiben und die Lehrlinge um eine Zukunftsperspektive gebracht werden. 1297 Unternehmen hat Anschober bereits hinter sich versammelt. (red, 2.3.2019)