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Viele, zu viele Batterien landen im Restmüll oder in der Schublade. Die Initiative Lithium hat sich zum Ziel gesetzt, die Sammelquote bei Batterien und Akkus in Österreich zu heben.

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Wien – Österreicher und Österreicherinnen sind Weltmeister beim Sammeln von Glas und Altpapier, bei Batterien lässt die Sammelleidenschaft aber noch zu wünschen übrig. Nach Ansicht der heimischen Entsorgungswirtschaft landen noch immer viel zu viele Batterien im Restmüll, was immer wieder zu Bränden führt und zu hohen Kosten. Eine von der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle (EAK) initiierte Experten-Taskforce setzt sich nun für verstärkte Sicherheits- und Aufklärungsmaßnahmen zur Minimierung von Sicherheitsrisiken bei der Sammlung und Entsorgung von Lithium-Batterien beziehungsweise -Akkus ein.

Jedes Jahr werden in Österreich rund 4.700 Tonnen Gerätebatterien beziehungsweise -Akkus verkauft. Der überwiegende Teil (mehr als 50 Prozent) wird derzeit nicht fachgerecht gesammelt und entsorgt, sondern landet in Schubläden oder im Restmüll. Lithium-Batterien beziehungsweise -Akkus im Restmüll oder bei der Sammelfraktion der Elektrokleingeräte sind jedoch Hauptverursacher von Bränden in Abfallbehandlungsanlagen, was in diversen Entsorgungsbetrieben bereits zu Brandschäden in Millionenhöhe geführt hat. Die Abfallwirtschaft schlägt Alarm und fordert gemeinsame Bemühungen zur Erhöhung der Batteriensammelquote. Batterien könnten bei kommunalen Sammelstellen, aber auch in Geschäften, die Batterien verkaufen, zurückgegeben werden.

Initiative Lithium

"Die Initiative Lithium wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, auch bei Industrie und Handel das Bewusstsein für diese Problematik zu verbessern und gemeinsam Strategien für eine sichere Zukunft zu entwickeln", sagt Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK. Dem kann Hans Roth, Präsident des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB), nur beipflichten: "Lithium-Batterien beziehungsweise -Akkus im Restmüll sind für uns eine Katastrophe. Für unsere Mitgliedsbetriebe sind die Brände abseits von einem finanziellen Problem auch ein enormes Sicherheitsthema, denn dort arbeiten Menschen, die sich täglich einer großen Gefahr aussetzen."

Ressourcenverschwendung

Batterien in den Restmüll zu werfen sei darüber hinaus auch eine Ressourcenverschwendung, da diese Rohstoffe wie Nickel, Mangan, Kobalt, Kupfer oder Lithium enthalten. Heute könnten bereits mehr als 70 Prozent der Bestandteile von Batterien stofflich verwertet werden, sagt Giehser.

Sollten alle Bemühungen um eine Erhöhung der Sammelquote nicht fruchten, wird da und dort an die Einführung eines Pfands auf Batterien und Akkus gedacht. Christian Holzer, Sektionschef im Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, geht davon aus, dass sich die Sammelmoral auch ohne Pfandlösung heben lässt. (stro, 25.2.2019)