Berlin – Die deutsche Metall- und Elektroindustrie hat im vergangenen Jahr so viel exportiert wie nie zuvor. Die Ausfuhren lagen 2018 mit insgesamt 766 Milliarden Euro 1,5 Prozent über denen des Jahres davor und damit auf einem Allzeithoch, wie der Arbeitgeberverband Gesamtmetall der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes mitteilte.

"Die Metall- und Elektroindustrie hat 2018 aller Unwägbarkeiten zum Trotz ein starkes Exportjahr hingelegt", teilte der Geschäftsführer des Verbands, Michael Stahl, mit.

Die Ausfuhren der Branche nach Großbritannien verzeichneten hingegen ein Minus von 4,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Den Rückgang erklärte der Verband mit einer gesunkenen Investitionsneigung deutscher Unternehmen wegen des geplanten EU-Austritts des Landes. Zudem seien deutsche Produkte durch die Abwertung des britischen Pfunds teurer geworden, was sich negativ auf den Export ausgewirkt habe.

USA bleiben größter Absatzmarkt

Der größte Absatzmarkt für Deutschland bleiben die USA. Mit 77,4 Milliarden Euro lag der Wert aber nur knapp vor dem der nach China exportierten Waren (74,4 Milliarden Euro). "Protektionistische Politik oder die Ankündigung von Strafzöllen auf deutsche Fahrzeuge bleiben erwartungsgemäß nicht ohne Folgen", sagte Stahl. Seit Juni 2018 werden Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminiumeinfuhren in die USA fällig. US-Präsident Donald Trump droht zudem mit Sonderzöllen auf europäische Autos. Zuletzt waren 25 Prozent im Gespräch.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall umfasst 25.000 Unternehmen mit insgesamt vier Millionen Beschäftigten. Darunter sind Microchip-Hersteller, Maschinenbauer sowie Schiffs-, Flugzeug- und Autobauer. (APA, dpa, 24.2.2019)