Seit über 60 Jahren steht er vor der Kamera, noch denkt Mario Adorf nicht ans Aufhören: Bei der diesjährigen Berlinale stellte der Schauspieler einen Film vor, der ihn ganz anders zeigt. "Es hätte schlimmer kommen können" ist eine Dokumentation über ihn, bei der er noch einmal all die Stätten seines Lebens aufsucht.

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Schauspieler Mario Adorf macht sich nach eigenen Worten immer häufiger Gedanken übers Sterben. "Wird dir eine schwere Krankheit zuteilwerden, wirst du leiden müssen? Darüber denke ich schon nach, nicht täglich, aber doch zunehmend", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Über den Tod an sich denke er jedoch weniger nach. "Der ist eine Tatsache, die für mich, der ich ja nicht gläubig bin, auch eine Endgültigkeit hat. Ich glaube nicht, dass da noch was kommt", sagte Adorf. Seinen Tod wolle er eines Tages "gerne bewusst miterleben". "Das hat vielleicht schon wieder mit dem Beruf zu tun, der ewige Zwang des Schauspielers, sich beobachten zu müssen", erklärte der 88-jährige Schauspieler.

Sterbehilfe komme auch bei einer schweren Krankheit für ihn nicht infrage. "Also ich würde mich nicht wegmogeln, wenn es nicht schön wird. (...) Ich würde das Sterben schon so akzeptieren, wie es mir widerfährt", erklärte er.

"Spielen, solange es noch geht"

Der in der Eifel aufgewachsene Adorf hatte 1957 als brutaler Massenmörder im Film "Nachts, wenn der Teufel kam" seinen Durchbruch als Filmschauspieler. Im Fernsehen begeisterte er ein großes Publikum in Produktionen wie "Der große Bellheim" von Regisseur Dieter Wedel.

Für Film und Fernsehen hält sich Adorf ein "Türchen offen": "Wenn noch eine schöne Rolle kommt, warum soll ich sie nicht spielen, solange es noch geht. (...) Wenn ich mir keine Texte mehr merken könnte oder mich vor die Kamera schleppen müsste, würde ich lieber ganz aufhören." (APA, dpa, 19.2.2019)