Julia Herr und Franz Schellhorn diskutieren live, András Szigetvari (Mitte) moderiert.

Wien – Es war ein Streit mit scheinbar vertauschten Rollen. Vergangene Woche forderte FPÖ-Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs von der selbsternannten Partei des kleinen Mannes, den Spitzensteuersatz von derzeit 55 Prozent für Einkommensmillionäre zu senken. Das Nein dazu kam aus der ÖVP: Es müsse darum gehen, kleine und mittlere Einkommen zu entlasten, nicht jene von Superverdienern. Inmitten der Diskussion sorgte die Chefin der Sozialistischen Jugend (SJ), Julia Herr, für Schlagzeilen: Nicht über niedrigere Steuern für Topverdiener, sondern über höhere sollte in Österreich diskutiert werden. Der Spitzensteuersatz soll rauf auf 70 Prozent.

DER STANDARD

Was nach einer reinen Provokation klingt, wird auch in anderen Ländern derzeit angeregt diskutiert. Alexandria Ocasio-Cortez, der Shootingstar der US-Demokraten, fordert ebenfalls einen Steuersatz von 70 Prozent. Was ist davon zu halten?

Ist die Abgabenlast insgesamt fair verteilt?

Darüber werden die SJ-Chefin und der Leiter des wirtschaftsliberalen Thinktanks Agenda Austria, Franz Schellhorn, am Mittwoch live ab 20.15 Uhr diskutieren. In der 25-minütigen Debatte haben Sie wieder die Möglichkeit, sich direkt einzubringen, davor und live während der Debatte: Posten Sie hier Ihre Fragen im Forum oder stellen Sie sie während der Sendung – wir werden Herr und Schellhorn mit den spannendsten Einwürfen konfrontieren.

Die Agenda Austria vertritt die Meinung, dass in Österreich nicht über noch höhere Steuern nachgedacht werden sollte, sondern eher darüber, Arbeitnehmer und Unternehmer zu entlasten. Der Staat nehme den Bürgern ohnehin schon genug weg.

In der Diskussion soll es aber nicht nur um die Spitzensteuersätze gehen: Wer bezahlt in Österreich zu wenige und wer zu viele Abgaben – ist die Last fair verteilt? So wird ja auch über Erbschaft- und Vermögenssteuern kontrovers diskutiert. Auch darüber wollen wir sprechen. Moderation: András Szigetvari. (red, 19.2.2019)