Gregor Schlierenzauer wird trotz der verpassten WM weitermachen.

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Willingen/Seefeld – Rekordweltcupsieger Gregor Schlierenzauer ist bei der am Mittwoch beginnenden Nordischen WM in Seefeld wohl nur Zuschauer. Schlierenzauers Name scheint nicht im sechs Köpfe umfassenden Nominierungsvorschlag an das ÖSV-Präsidium auf, gab Mario Stecher, der Sportliche Leiter für Skispringen und Nordische Kombination, am Sonntagabend nach dem Weltcupspringen in Willingen bekannt.

"Die Ansage an Schlierenzauer war vor Lahti und Willingen ganz klar: 'Er muss Leistung zeigen'", sagte Stecher. "Das hat er leider Gottes, wenn man das Mannschaftsspringen in Lahti ausnimmt, nicht ganz so gebracht, wie wir uns das erwartet haben. Daher haben wir dem jungen Athleten Jan Hörl den Vorzug gegeben." Neben dem 20-jährigen Hörl finden sich auch Stefan Kraft, Daniel Huber, Michael Hayböck, Philipp Aschenwald und Manuel Fettner auf Stechers Liste.

Im Team top, im Einzel nicht

Schlierenzauer, der Anfang Februar nach zehnwöchiger Pause in den Weltcup zurückgekehrt war, landete mit dem Team in Lahti zwar auf Rang eins, kam ansonsten über die Ränge 30 und 42 nicht hinaus. Am Sonntag wurde der 29-Jährige wegen eines nicht regelkonformen Anzugs im ersten Durchgang disqualifiziert.

Schlierenzauer äußerte sich noch am Sonntagabend. "Es ist im ersten Moment schon bitter, bei einer Heim-WM in Seefeld zuschauen zu müssen. Auf der anderen Seite kann ich mir auch nichts vorwerfen", meinte der Tiroler. Er danke dem Skiverband für die Unterstützung in dieser Saison.

"Wir haben alles versucht"

"Wir haben alles versucht. Jetzt bin ich leider noch zu wenig auf meinem Leistungspotenzial. Für mich ist es bitter. Ich muss es aber annehmen", erklärte Schlierenzauer. Die Situation werde aber nicht dazu führen, dass er seine Karriere beende: "Ich sehe mich schon noch zwei bis drei Jahre im Spitzensport. Da will ich den Weg weiterführen, mit dem Ziel, noch einmal das volle Potenzial abzurufen und gut Ski zu springen. Ich weiß, dass ich nach wie vor brenne. Alles andere ist eine Frage der Zeit."

Die Disqualifikation in Willingen sei zustande gekommen, nachdem sich der Stoff des Anzugs durch unterschiedliche Temperaturen minimal gedehnt habe. Bei Schlierenzauer wurde demnach ein drei Millimeter zu langes Schrittmaß gemessen. (APA, 17.2.2019)