Nürnberg/Lingen – Deutschland ist in der Nacht auf Sonntag von einer Serie von Messerangriffen mit mehreren Verletzten erschüttert worden.

Zu den Vorfällen kam es in Nürnberg, Lingen im Emsland, Köln, Mühlheim an der Ruhr und Frankfurt am Main. Zwei Frauen wurden bei Angriffen in Bayern und Niedersachsen schwer verletzt.

Nürnberg

Ein Täter fügte einer 21-Jährigen auf ihrem Nachhauseweg vom Feiern in Nürnberg mehrere Stiche in den Oberkörper zu. Die Ermittler nahmen nach einer Großfahndung einen jungen Mann fest.

Eine 21-Jährige und eine 18 Jahre alte Begleiterin seien in der Nacht auf Sonntag in mehreren Diskotheken gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Nach dem Angriff habe es zwischen dem Verdächtigen und der 18-Jährigen noch eine Rangelei gegeben. Nach ersten Erkenntnissen der Beamten kannten sich die Frauen und der 25-Jährige nicht. Vor der Tat hatte es laut Ermittlern kein Gespräch zwischen den Beteiligten gegeben. Die Frau sei ohne erkennbaren Anlass attackiert worden.

Die Attacke erinnert an ähnliche Fälle im Dezember 2018: Damals hatte ein Mann in der fränkischen Stadt drei Frauen mit Messern angegriffen und schwer verletzt. Auch er hatte nach Polizeiangaben unvermittelt zugestochen. Seine Opfer hatte der Deutsche nicht gekannt. Wegen versuchten Mordes in drei Fällen sitzt er in Untersuchungshaft.

Niedersachsen

In Lingen (Niedersachsen) zogen zwei Männer eine 44-Jährige vom Fahrrad, stachen auf sie ein und verletzten sie schwer. Beide Attacken kamen laut Polizei für die Opfer völlig überraschend. Die Motive waren zunächst unklar. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg stellte gegen den 25-jährigen Verdächtigen aus dem Irak Haftantrag wegen versuchten Mordes. Ein Richter soll am Montag über eine Untersuchungshaft entscheiden. Den Aufenthaltsstatus des Verdächtigen konnten die Beamten bisher nicht klären.

Die Polizei suchte bis zum Nachmittag nach den beiden Männern, die mehrfach auf die 44-Jährige eingestochen hatten. Einer der Verdächtigen war maskiert. Die Angreifer sollen sehr jung gewirkt haben, eventuell handle es sich um Jugendliche, hieß es.

Auseinandersetzung in Frankfurt, Angriff in Mühlheim

In Frankfurt am Main waren acht Personen an einer Auseinandersetzung beteiligt. Ein 22-Jähriger suchte danach verletzt ein Krankenhaus auf, das er jedoch bald wieder verließ und angab, sich an nichts erinnern zu können. Später meldete sich ein 19-Jähriger bei der Polizei und stellte sich.

In Mühlheim an der Ruhr fand ein Ehepaar einen verletzten 20-Jährigen. Dieser war auf einem Spielplatz von fünf Männern niedergestochen worden. In Köln wurde ein Mann in einer Shisha-Bar in den Oberkörper gestochen, er musste notoperiert werden. (APA, 17.2.2019)