Die "Zahnbürstenaufsätze" verkaufen sich überraschenderweise sehr gut.

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Bei ihrem Release hätte wohl fast niemand erwartet, dass Apples "Zahnbürste für die Ohren", wie sie in sozialen Medien zunächst spöttisch bezeichnet wurden, bald der heimliche Star des Konzerns werden würde. Das zeigt eine Analyse des Bloggers Neil Cybart, der sich sowohl die Quartalsberichte wie auch die Google-Suchtrends angesehen hat.

Großes Interesse

War das Interesse an Airpods bei Google-Suchen im Jahr 2016, als sie erst neu am Markt waren, noch mäßig, stieg es im Jahr 2018 während der Vorweihnachtszeit im Jahresvergleich um 500 Prozent. Demnach ist anzunehmen, dass sie plötzlich zu einem enorm populären Weihnachtsgeschenk wurden. Das Suchvolumen ist vergleichbar mit jenem des iPads, wobei das iPad sich in den ersten zwei Jahren nach Veröffentlichung am besten von allen Apple-Produkten verkaufte.

Verkauft sich sehr gut

Bei einem Vergleich der ersten Jahre nach Veröffentlichung eines Apple-Produktes zeigt Cybart, dass sich die Airpods nach neun Quartalen besser verkauft haben als das iPhone zu seinem eigenen Produktstart. Das heißt nicht also nicht, dass sich Airpods insgesamt besser verkaufen – rund 25 Millionen Stück konnte Apple an die Kunden bringen, im Vergleich dazu aber etwa 220 Millionen iPhone-6-Modelle.

Jedoch geht es um den Start der Produktreihe, somit werden die Verkaufszahlen mit jenen des iPhones und seiner späteren Ausführungen ab 2007 verglichen. Cybart nimmt an, dass Apple 2019 40 Millionen Airpods verkaufen wird.

Statussymbol und Lifestyleprodukt

Die Airpods haben sich über die Jahre zu einer Art Statussymbol für Millennials gewandelt – eine Tatsache, die wohl auch mit dem Preis zu tun hat. Ein Grund dafür ist wohl auch, dass sie in Memes als Kopfhörer dargestellt wurden, die nur von reichen Menschen genutzt werden. Als Lifestyleprodukt kommen sie jedenfalls offenbar gut an. Vor wenigen Wochen ging das Video einer Frau viral, die es satt hatte, sie zu verlieren – und sie deswegen einfach zu Ohrringen verwandelte. (red, 20.2.2019)