In der Serie "Ein sicherer Hafen?" geht es um die Aufarbeitung eines Flüchtlingsdramas.

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Der Motor ist tot. Ein vollgestopftes Flüchtlingsboot treibt auf dem Weg nach Australien auf der Timorsee. Ein Szenario, das auch in der Realität vorkommt, erhält in der preisgekrönten australischen Miniserie Ein sicherer Hafen? einen fiktiven Mantel – Arte zeigt am Donnerstag ab 20.15 Uhr alle vier Teile.

Die einzige Chance für die 40 Flüchtlinge sind fünf Urlauber, die zufällig mit ihrem Sportsegelboot ihre Route kreuzen. Sie wollen helfen, aber wie und zu welchem Preis? Steht doch sogar ihr Leben auf dem Spiel.

Die Flüchtlinge wollen unbedingt nach Australien, aber die Fahrt zurück nach Indonesien ist kürzer, und so riskieren sie den Abschleppversuch. In der Nacht bemerken sie, dass das Abschleppseil zertrennt wurde. Die Flüchtlinge sind mitsamt dem Rettungsboot spurlos verschwunden. Wie das geschah, steht im Mittelpunkt der Serie, die auf einer zweiten Zeitebene spielt.

Fünf Jahre nach dem Vorfall steigt Ryan (Ewen Leslie), der Kapitän des Segelbootes, in Sydney in ein Taxi, in dem mit Ismael (Hazem Shammas) einer der Geretteten sitzt. Wie es scheint, kreuzen sich ihre Wege zufällig. Später erzählt Ismaels Frau (Nicole Chamoun), dass bei dem Manöver sieben Personen gestorben sind. Eine davon ist ihre Tochter. Der Eklat ist bei einem gemeinsamen Essen zwischen Rettern und Geretteten vorprogrammiert.

Die Frau gibt den fünf Urlaubern die Schuld, da sie das Seil abgeschnitten hätten. Und so wird die Geschichte aus einer neuen Perspektive erzählt; eine Medaille hat niemals nur eine Seite. Die Rekonstruktion der Geschehnisse in der ominösen Nacht entwickelt sich zum Fall für die Justiz. Wer hat das Seil durchtrennt und sieben Leben auf dem Gewissen? Spannend! (Oliver Mark, 14.2.2019)