Die Cyberwächter Deutschlands wollen öffentlich keine Empfehlung für oder gegen den Ausschluss des chinesischen Mobilfunkausrüsters Huawei vom Aufbau des 5G-Netzes aussprechen. "Das ist eine politische Entscheidung, sagte Arne Schönbohm, Chef des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), am Donnerstag in München.

Aufgabe des BSI sei es, eine sichere Netzwerkarchitektur zu gewährleisten. Ein sogenannter "Kill Switch" bei Huawei-Produkten, der den Chinesen die Abschaltung eines Telekom-Netzes ermöglichen würde, ist nach Schönbohms Worten aber bisher nicht gefunden worden.

Ausschluss

Die USA, Japan, Neuseeland und mehrere andere Länder haben Huawei wegen Sicherheitsbedenken ganz oder teilweise von sicherheitsrelevanten Telekom-Netzen ausgeschlossen. Anlass ist die Annahme, dass Huawei mit der chinesischen Führung kooperiert und im Zweifel den chinesischen Geheimdiensten zuarbeiten würde. Der Bund hatte im vergangenen Sommer bereits den Einstieg des staatlichen chinesischen Stromnetzkonzern SGCC in das deutsche Stromnetz blockiert.

Das BSI will bei den technischen Anforderungen für die 5G-Technologie sicherstellen, dass ein Angriff via "Kill Switch" oder auf anderem Wege keinen Kollaps des Netzes zur Folge hätte: "Ich möchte, dass wir nicht einen Single Point of Failure einbauen", sagte Schönbohm. Mit diesem Fachbegriff werden Systemkomponenten oder Systempfade bezeichnet, durch die im Fehlerfall das System nicht mehr betriebsbereit ist. BSI und Bundesnetzagentur seien dabei, den Anforderungskatalog zu überarbeiten, sagte Schöhnbohm. Er wolle eine einheitliche Sicherheitsarchitektur, "so dass Fremdsteuerung nach Möglichkeit ausgeschlossen werden kann." (APA, 14.2.2019)