Transparentere Arbeitsbedingungen sollen atypisch Beschäftigten in der Europäischen Union künftig das leben etwas leichter machen.

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Brüssel – In der EU soll es künftig transparentere und verlässlichere Arbeitsbedingungen für atypisch Beschäftigte geben. Kommission, Rat und Parlament einigten sich am Donnerstag auf den Vorschlag der Brüsseler Behörde. EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen erklärte, dank dieser Initiative würden mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ganz Europa geschützt.

Das sei vor allem durch die wachsende Zahl von Menschen, die in neuen prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig seien, wesentlich. Dazu zählten etwa Menschen mit "Flexijobs" oder Abrufverträgen sowie Hausangestellte, aber auch Leiharbeiter.

Klare rechte, klare Pflichten

Alle Mitarbeiter würden nun von Beginn ihres Beschäftigungsverhältnisses an wissen, welche Rechte und Pflichten sie haben. "Die Arbeitnehmer haben das Recht, mit ihrem Arbeitgeber zu vereinbaren, in welchem Zeitraum sie sich bereithalten müssen und wie lange vorher der Arbeitgeber ihnen Bescheid geben muss", betonte Thyssen.

Arbeitnehmer mit Abrufarbeitsverträgen dürften künftig nicht mehr entlassen werden, wenn sie sich weigern, sehr kurzfristig zur Arbeit zu kommen. Arbeitgeber dürfen auch Beschäftigten mit Nullstundenverträgen nicht mehr untersagen, eine zusätzliche Beschäftigung bei einem anderen Arbeitgeber aufzunehmen. Die vorläufige Einigung muss vom EU-Parlament und vom Rat noch formell angenommen werden. (red, 7.2.2019)