Am 21. Dezember 2018 wurde beim sogenannten "Mafiamord" ein Mann schwer verletzt, ein anderer getötet. Nun könnte es zum Rachakt gekommen sein.

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Podgorica/Wien – Die zwei seit 2014 verfeindeten Mafia-Clans aus der montenegrinischen Adria-Stadt Kotor haben ihre wechselseitigen blutigen Abrechnungen nun wohl in der Hauptstadt Podgorica fortgesetzt. Durch eine Autobombe kam am Sonntag ein 35-jähriger Mann ums Leben. Dieser soll laut Medienberichten vom Montag dem sogenannten Skaljarski-Clan nahegestanden sein.

Zuvor war am 21. Dezember vor einem Lokal in der Wiener Innenstadt Vladimir R. (32), ein Angehöriger des gegnerischen Kavacki-Clans, ermordet worden. Ein weiteres Mitglied desselben Clans wurde damals schwer verletzt.

Ausgangsproblematik: 200 Kilo Koks

Das jüngste Opfer der blutigen Abrechnungen, Nikola C. , stammte allerdings nicht aus Kotor, sondern aus der unweit gelegenen alten Hauptstadt Cetinje, wo er Medienberichten zufolge in den vergangenen Jahren in mehrere Schießereien verwickelt gewesen sein dürfte. Außerdem war er in der Vergangenheit auch wiederholt festgenommen worden.

Die blutigen Abrechnungen zwischen Mitgliedern der zwei Kotor-Clans – die Bezeichnungen beziehen sich auf die Wohnviertel Skaljarski und Kavacki in der montenegrinischen Hafenstadt Kotor – starteten im Jahre 2014. Damals soll eine Bande der anderen rund 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia gebunkert war. Blutige Abrechnungen, zuerst in Valencia, danach in Montenegro und in Serbien waren die Folge. Dutzende Personen sind seither eines gewaltsamen Todes gestorben.

Ferngesteuerte Bombe

Ob die Autobombe in Podgorica ein direkter Racheakt für den Mordangriff in Wien war, wie mehrere österreichische Medien berichten, wurde von den Behörden zunächst nicht bestätigt. Die Polizei würde intensiv an der Aufklärung der Explosion der Autobombe arbeiten, hieß es.

Die Explosion in Podgorica soll laut Medienberichten vom Montag ferngesteuert gewesen sein. Die Bombe unter dem Wagen explodierte in dem Augenblick, als Nikola C. sein Auto ausparken wollte. (APA, 4.2.2019)