Auch mit 38 Jahren hat Paul Scharner Hunger auf mehr. Der einstige Premier-League-Legionär und FA-Cup-Sieger meldet sich aus der zweiten Landesliga zurück. Die erste Trainingseinheit im Trikot der Melker Löwen hat Paul Scharner bereits absolviert. Mit Applaus empfingen ihn seine neuen Mannschaftskollegen anlässlich seiner ersten Pressekonferenz im Melker Stadion.

Scharner beendete bereits vor sechs Jahren beim Hamburger SV seine Profi-Karriere. Der Scheibbser verbuchte in seiner Laufbahn 40 Länderspiele für Österreich. Der Gewinn des FA-Cups 2013 mit Wigan Athletic war sein größter Erfolg. (Nedim Osmanovic, 1.2.2019)

Passend dazu eine Sammlung der besten Sprüche und Weisheiten einer turbulenten Karriere:

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Auf die Frage nach einem Wechsel nach China?...

"Nein, weil ich das meiner Familie nicht angetan hätte. Ich habe immer gesagt, dass meine östlichste Grenze die Österreichische ist."

Foto: REUTERS/ROBERT ZOLLES

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Auf die Frage nach seinen Erfahrungen beim HSV...

"Ich glaube, ich hatte noch nie einen Mitspieler wie Heiko Westermann, der so viele Tore verschuldet hat wie er und trotzdem immer gesetzt war. Von den 60 Toren, die wir bekommen haben, hat er gefühlt 30 verschuldet. Da gibt es ein interessantes Video, das gerade im Netz kursiert. Ich glaube, das heißt 'Slapstick Westermann' oder so ähnlich."

Foto: AP/PAUL THOMAS

Auf die Frage nach Dietmar Constantinis Nachfolge...

"Ich biete mich als Spielertrainer an. So nah an der Mannschaft wie der aktuelle Trainer bin ich auch. Ich weiß genau, was intern abläuft und der Erfolg ist ja scheinbar eh nur zweitrangig."

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Auf die Frage nach dem Aufgeben...

"Ein Paul Scharner, regierender FA-Cup-Sieger, gibt nie auf, nicht einmal einen Brief. Mit Garantie",

Foto: APA/Robert Jaeger:

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Auf die Frage nach dem wahren Grund für seine Blessuren...

"Jede Verletzung hat eine psychische Ursache, und das Gefühl von fehlendem Vertrauen sucht sich ein Ventil. Somit sitzt die Entscheidung des HSV, ohne mich zu planen, in meiner Wade."

Foto: REUTERS/STR

Auf die Frage nach Machtpersönlichkeiten wie Sepp Blatter...

"Was hältst du denn von dem Spruch, dass der Fisch am Kopf beginnt zu stinken? Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es in den unteren Etagen der Fifa aussieht, wenn die Führungspositionen in dem Ausmaß in Korruption versinken."

Foto: APA/Robert Jaeger

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Auf die Frage nach dem Älter werden...

"Mit dem Alter wird man natürlich etwas gemächlicher. Da muss man nicht mehr so schnell sprinten wie ein Gepard. Jetzt reicht es, wenn ich einmal zum Fressen komme wie ein Löwe"

Foto: REUTERS/ROBERT ZOLLES

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Auf die Frage nach übertriebener Männlichkeit im Fußball...

"Die Meisterfeier der Wiener Austria 2003 fand in einem Bordell statt. Ich wollte da nicht hin, ich bin verheiratet und war meiner Frau immer treu. Aber ich war sowieso verschrien als Einzelgänger und sogar als schwul, weil ich da nicht mitgemacht habe."

Foto: AP/Hans Punz

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Auf die Frage nach dem "Pastern"...

"Da wirst du gefesselt, das ganze Team zieht dich nackt aus, dann wirst du eingeschmiert mit schwarzer Pasta und jeder kommt und haut mit dem Badeschlapfen drauf. Es geht darum die Person zu brechen, dass sie alles mitmacht was die Rädelsführer vorgeben. Es war ein harter Kampf, die Brille ist kaputt gegangen, aber gegen fünfzehn andere hast du keine Chance. Ich war bereit jeden einzelnen niederzutreten, der mir das angetan hat. Valentin Hobel, mein Mentaltrainer, hat mich jedoch zurückgehalten."

Foto: AP/JON SUPER

Auf die Frage nach der Mentalität der jungen Spieler...

"Wenn man schon zufrieden ist, wenn man in der österreichischen Bundesliga spielt, dann sollte ich mich fragen, ob ich wirklich Profifußballer sein will."

Foto: APA/Robert Jaeger