Krisenpflegeeltern gehören "unterstützt, nicht belastet und schlechtergestellt", sagt Michael Landau.

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Wien – Nach Kritik aus der Opposition und von der Arbeiterkammer appelliert nun auch Caritas-Präsident Michael Landau an die Regierung, die angedachte Regelung zum Bezug des Kindergelds für Krisenpflegeeltern nochmals zu überprüfen. "Krisenpflegeeltern leisten einen wichtigen Dienst. Sie gehören dabei unterstützt, nicht belastet und schlechtergestellt", sagte Landau gegenüber Kathpress.

Anlass für die Debatte ist ein Gerichtsentscheid, wonach einer Krisenpflegefamilie, die ein Kind kürzer als 91 Tage bei sich hat, kein Kinderbetreuungsgeld zusteht. Die Regierung hatte eine Lösung zugesagt, Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) noch Ende September zugesagt, dass auch jene, die die Kinder nicht drei Monate lang haben, auch in Zukunft Kinderbetreuungsgeld bekommen werden. Laut dem nunmehrigen türkis-blauen Antrag wird jetzt aber gesetzlich festgelegt, dass Krisenpflegeeltern erst dann Kindergeld bekommen, wenn sie das Kind mindestens drei Monate durchgehend betreuen.

SPÖ-Familiensprecherin Birgit Sandler berichtete anlässlich des am heutigen Donnerstag tagenden Familienausschusses von einem Brief, den rund 50 Krisenpflegeeltern unterzeichnet hätten. Darin sprechen die Betroffenen demnach von einer "Geringschätzung ihrer Arbeit und einem Ausschluss von Krisenpflegeeltern vom Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld". Hintergrund: Krisenpflegeeltern springen in einer Notsituation vorübergehend ein und betreuen die Kinder laut Experten durchschnittlich sechs bis acht Wochen, womit die notwendigen 91 Tagen meist nicht erreicht werden dürften. (APA, 31.1.2019)