Am Heck erkennt man den Plug-in-Hybrid.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Mehr als 1600 Liter passen in den Outlander.

Foto: Andreas Stockinger

Ein bisschen ist es wie bei der Teilzeitarbeit. Für die Work-Life-Balance mag weniger Erwerbsarbeit von Vorteil sein, aber bei der Pensionshöhe schauen die Teilzeitbeschäftigten in die Röhre. Bei Hybridautos wäre der Kraftstofftank die Pension; zu groß zum Sterben, zu klein, um ordentliche Entfernungen in einem Zug abspulen zu können.

Reichweite

Das ist einer von wenigen Nachteilen, die einem im Teilzeitstromer Outlander PHEV von Mitsubishi begleiten: Mit 45 Liter Benzin im Tank macht man mit so einem Riesenkasten eher keine großen Sprünge. An die acht Liter Verbrauch zeugen gemessen an den Dimensionen des Vehikels zwar nicht von übermäßigem Flüssigkeitsbedarf, sparsam ist aber auch anders. Einigermaßen optimistisch berechnet sind auch die maximal 45 Kilometer, die mit Elektrizität aus der Batterie zu schaffen sein sollen. Sie sind mit Klimaanlage im Schnee- oder Sportmodus eher illusorisch. Laden – ja, es gibt tatsächlich einen Lademodus, bei dem der Verbrennungsmotor während der Fahrt die Batterie auflädt – verkürzt die E-Fahrzeit natürlich auch.

Bei Mitsubishi hat man das getan, was Japaner besonders gut beherrschen: Von Mal zu Mal wurde der Outlander Plug-in-Hybrid weiter verbessert. 2014 war er einer der Pioniere bei den Ansteck-SUVs, inzwischen fährt er genormte 45 Kilometer rein elektrisch – die realen 30, 35 reichen dann schon meist für den Tagesbedarf.
Foto: Andreas Stockinger

Wobei: Auf Stadtfahrten ist man mit der Energie aus der Batterie auch bei angeschalteten Extras ausreichend versorgt. Das liegt an Motor- und Generatorleistung sowie Drehmoment, die im Plug-in-Hybrid 2.0 ebenso erhöht wurden wie die E-Motorleistung (95 PS bzw. 70 kW) im Heck. Danach hängt die Kiste im Idealfall ohnehin wieder am Kabel.

Stichwort Kabel: An den Schnittstellen für E-Ladestellen sollten Programmierer und Konstrukteure noch arbeiten, bei Smartrics klappt das noch nicht allerorts reibungslos.

Kein Ökobonus

Ärgerlich ist diesbezüglich, dass die Anschaffung von Diesel-Hybrid-Fahrzeugen keinen Ökobonus bekommt, obwohl endlich Stromfahrzeuge mit Selbstverbrennern auf den Markt strömen, die eine funktionierende Dieselabgasreinigung haben (Euro 6d-temp). Ihre CO2-Bilanz ist dank ausreichend Tank für Harnstofflösung deutlich besser als die der Benziner. Den getesteten Plug-in-Outlander mit Automatikgetriebe trifft die Förderabsage nicht, weil Teilzeitbenziner.

Und das mit üppigstem Platzangebot. Die Hunde Pipsi und Bruno haben sich kaum zurechtgefunden. Sie sind die kuschelige Intimität von Kleinwagen gewohnt, die wir durch Verschieben der zweiten Sitzreihe herzustellen suchten. Es gelang natürlich nicht. Aber Gewohnheitstiere wie unsere Mischlinge mit kalabresischem Migrationshintergrund mögen einem niederösterreichischen Landesrat ein Dorn im Auge sein, sie sind aber von Natur aus anpassungsfähig.

Der Innenraum des Outlander.
Foto: Andreas Stockinger

Das ist auch gleich das Stichwort: Auf schlecht sitzende Kanaldeckel reagiert der sonst leise schnurrende und geräuschmäßig exzellent abgedämmte Outlander überraschend sensibel. Es polterte geradezu, obwohl wir im verschlafenen Baden bei Wien um die Kurve schlichen. Ein kurzer Check beruhigte uns, wir hatten niemanden überfahren.

Der Kaufpreis rangiert mit 45.450 Euro in der Region Waldhäuschen, im Gegensatz zum Eigenheim ist im "Ausländer" das Interieur aber inklusive. (Luise Ungerboeck, 1.2.2019)