Nicht nur der Borkenkäfer macht den Forstwirten Sorgen, auch der Pilzbefall der Eschen und die dadurch notwendig gewordene Abholzung großer Bestände haben zu einem Überangebot an Holz geführt.

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Wien – In Österreich gibt es von Jahr zu Jahr mehr Wald. Allein von 2017 auf 2018 sind 3.400 Hektar Waldfläche dazugekommen, geht aus der aktuellen Waldinventur hervor. Das entspricht 4.762 Fußballfeldern. Der Wermutstropfen ist, dass auch das Schadholz infolge von Windwurf und Borkenkäferplage stark zugenommen hat. Das drückt die Preise.

Die Preise für das Leitsortiment Fichte B liegen österreichweit zwischen 73 und 91 Euro je Festmeter Rohholz mit Rinde (FMO), in den Käferschadensgebieten des Waldviertels auch darunter, geht aus dem Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer hervor. Zuletzt gab es im Holzhandel 2010 ein ähnlich tiefes Preisniveau.

Waldzusammensetzung ändert sich

Der Wald wird nicht nur mehr in Österreich, auch die Zusammensetzung ändert sich. In den vergangenen zehn Jahren sind in Summe mehr als 40.000 Hektar Waldfläche dazugekommen. Dabei hat sich der Buchenbestand von 2008 auf 2018 von 336.000 auf 342.000 Hektar vergrößert. Die Eiche ist mit 68.765 (2008: 68.615) Hektar nahezu stabil geblieben. Rückläufig waren hingegen Kiefer (von 152.000 auf 138.000 Hektar) und insbesondere Fichte. Der Bestand von Österreichs wichtigster Baumart ist von 1,71 auf 1,65 Millionen Hektar geschrumpft.

Probleme gibt es auch mit Eschen. Ein aus Asien eingeschleppter Pilz hat viele davon befallen. Seit längerem schon werden Samen besonders resistenter Exemplare gesammelt, die nun Zug um Zug die zwangsgerodeten Eschenbestände ersetzen sollen.

Waldgrenze wandert nach oben

Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald, geht davon aus, dass sich das Landschaftsbild im Waldviertel in den kommenden Jahrzehnten deutlich verändern wird. "Es wird mehr Laubbäume als Nadelhölzer geben", sagte Mayer bei der Präsentation des aktuellen Waldinventurberichts am Freitag. Auch die Waldgrenze verschiebe sich weiter nach oben, nachdem diese seit den 1960er-Jahren schon um rund 100 Meter nach oben gewandert sei.

Wie groß die Waldschäden wegen Schneebruchs sind, lasse sich noch nicht sagen, meinte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Sollte es sich aber als notwendig erweisen, werde man sich Hilfe überlegen. (Günther Strobl, 25.1.2017)