Stuttgart – Das Landgericht Stuttgart hat fünf ehemalige Führungsmitglieder der inzwischen verbotenen Rockergruppe Osmanen Germania BC zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie wurden am Donnerstag überwiegend wegen Gewaltdelikten wie gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen.

Ein als "Stuttgarter Präsident" bezeichneter Angeklagter wurde zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, ein früherer "Vizeweltpräsident" zu drei Jahren und vier Monaten. Zwei weitere Angeklagte erhielten nach Angaben des Gerichts Bewährungsstrafen.

Seit Juli verboten

Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte im Juli vergangenen Jahres die Gruppe Osmanen Germania BC verboten. Der Prozess in Stuttgart lief zu diesem Zeitpunkt bereits. Der Verein galt als türkisch-nationalistisch.

Das Landgericht Stuttgart hob nach der Urteilsverkündung in dem Prozess hervor, dass es in dem Verfahren um Bandenkriminalität und interne Bestrafungsaktionen, aber nicht um die politische Dimension rund um die Rockergruppe gegangen sei. Das Verfahren fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Stuttgart-Stammheim statt. Das Urteil fiel nach zehn Monaten am 50. Verhandlungstag. (APA, 24.1.2019)