Stadtchef Michael Ludwig fordert 1.000 Polizisten mehr vom Bund für Wien.

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Wien – Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) hat seine Forderung nach 1.000 Polizisten mehr in Wien sowie nach besseren Mitteln für die Exekutive erneuert. "Ich würde mir mehr Unterstützung für die Wiener Polizei wünschen", sagte er am Dienstag. Bereits im STANDARD-Interview vor drei Wochen meinte Ludwig: "Wir benötigen 1.000 Polizisten mehr in Wien. Ich hoffe, dass wir mehr Polizisten aus den Ausbildungsbereichen bekommen, insbesondere für Spezialaufgaben wie die Bekämpfung von Drogen- oder Diebstahlkriminalität."

Die von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) geplante berittene Polizei lehnt er hingegen ab: "Es braucht mehr Menschen und weniger Pferde." Ludwig erneuerte auch sein Angebot an den Bund, die Kompetenz für die Polizei in Wien zu übernehmen.

Ludwig kritisierte zudem, dass "nur zwei zufällig ausgewählte" Bereiche – einer am Praterstern, einer am Donaukanal – im Februar zu Waffenverbotszonen erklärt werden sollen. Ludwig befürchtet eine Ausweitung an andere Plätze alle paar Monate und sprach von einem "Wanderzirkus". Er sprach sich erneut gleich für eine Waffenverbotszone für ganz Wien aus.

Kickl: "Unpassender Faschingsscherz"

Kickl kann dem Wunsch Ludwigs hingegen nichts abgewinnen. "Ich halte die Aussage des Wiener Bürgermeisters für einen Faschingsscherz, wenn auch für einen unpassenden", sagte der Innenminister am Dienstagabend in der Sendung "Report". Die Polizei sei mit Sicherheit kein Fall für Wien, "aber möglicherweise ist das rot-grüne Wien ein Fall für die Polizei", sagte Kickl in Anspielung auf das Krankenhaus Nord. Da habe die Wirtschaftspolizei wohl einiges zu tun.

Weniger Sicherheit sei auch kein Thema: Unter seiner Ressortverantwortung sei kein einziger Polizist weniger auf der Straße. Es werde sogar mehr Beamte geben. Das Sicherheitsgefühl der Österreicher verlange das. Aber: "Da brauche ich aber nicht den Wiener Bürgermeister." (krud, lhag, 22.1.2019)