Wie lange wird es dauern, bis Othmar Karas den migrationspolitischen Ansichten von Karoline Edtstadler widersprechen muss?

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Wie lange wird es dauern, bis Othmar Karas den migrationspolitischen Ansichten von Karoline Edtstadler widersprechen muss? Das wird lustig, wenn der liberale Christdemokrat Karas (Nummer eins auf der Liste für die EU-Wahl) die reaktionäre Linie der nationalkonservativen Edtstadler (Nummer zwei auf der Liste) zu kommentieren hat. Einen Vorgeschmack gab es ja am Sonntagabend bei "Im Zentrum", wo Edtstadler das Vorhandensein patriarchaler Anwandlungen beim echten Österreicher leugnete und diese komplett dem zugewanderten Muslim zuordnete.

Politische Kommentatoren finden, die Kombination Karas und Edtstadler, also "alt-schwarz" und "neu-türkis", sei ein taktisches Meisterstück von Sebastian Kurz. Kann sein, kann aber auch sein, dass dieses "Traumpaar" den ärgsten Rosenkrieg ausficht.

Und sonst? Die Neos versuchen es mit einer gebildeten jungen Frau aus der Generation, für die Europa selbstverständliche Lebenswelt ist. Die Grünen schicken den Haudegen Werner Kogler, der weiß, wie man auf Marktplätzen und in Gasthaussälen die Leute anredet.

Die SPÖ präsentiert Andreas Schieder, dessen Kandidatur diversen innerparteilichen Machtbeben entspringt. Allerdings ist Europapolitik bei dem erfahrenen und seriösen Politiker wohl gut aufgehoben.

Und die FPÖ hat Harald Vilimsky, der den EU-Wahlkampf als eine Art europapolitische Wirtshausschlägerei sieht. (Hans Rauscher, 21.1.2019)