Zagreb – Bei einer Wildschweinjagd hat ein kroatischer Bischof daneben geschossen und einen 64-jährigen Mann schwer verletzt. Das Unglück habe sich am Freitag während eines organisierten Jagdausflugs im Osten des Landes ereignet, berichtete die Zeitung "Vecernji List" am Dienstag. Vjekoslav Huzjak, Bischof von Bjelovar-Križevci, habe mit seinem Gewehr das Ziel verfehlt und stattdessen einem anderen Jäger in den Oberschenkel geschossen.

Gegen den 58-jährigen Schützen, der eigentlich einen Keiler habe treffen wollen, werde ein Strafverfahren eingeleitet, berichtete die Polizei. Das Opfer sei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Zagreb gebracht worden, der Mann sei aber nicht in Lebensgefahr.

"Tiefes Bedauern"

Die Diözese veröffentlichte eine Erklärung zu dem Vorfall. Darin hieß es, der Bischof bringe "sein tiefes Bedauern über das, was passiert ist, zum Ausdruck und wünscht dem verletzten Jäger eine schnelle Genesung". Aus Kirchenkreisen hieß es: "Das ist etwas Ungewöhnliches und so etwas ist in der jüngsten Geschichte unserer Kirche noch nie passiert."

Örtlichen Medien zufolge ist der Bischof als eifriger Jäger bekannt. In Online-Netzwerken erntete der katholische Geistliche wegen des folgenreichen Fehlschusses zumeist Kritik. "Das passiert, wenn Priester ein Gewehr halten, statt am Altar zu bleiben... Amen!", schrieb eine Frau auf Facebook. Ein Mann wetterte: "Was tut ein Bischof bei der Jagd? Gottes Geschöpfe töten? Ist das nicht gegen seinen Dienst und den Glauben, den er predigt?" (APA, 15.1.2019)