Peter Rapp und Jan Böhmermann waren diesmal die Gäste bei Stermann und Grissemann in "Willkommen Österreich".

Foto: ORF/Hans Leitner

Diesmal hatte es "Willkommen Österreich" wirklich nicht schwer: Regierungsklausur im eingeschneiten Wellnesshotel, ein Aufregerspruch des Bundeskanzlers und ein neuer Moderatorenkollege. Die Gags, Gags, Gags fielen fulminant aus. Christoph Grissemann gelang sogar, woran so mancher politischer Kommentator in den letzten Tagen scheiterte: Er ordnete Sebastian Kurz' Sager über die Wiener Langschläfer richtig ein – nämlich als einen Schlag gegen Mindestsicherungsbezieher, die angeblich lieber liegen bleiben, weil das Leben unter dem Existenzminimum ja so bequem ist.

Die mangelnde Arbeitsmoral der Wiener und die Schneemassen in den westlichen Bundesländern waren der Gag-Leitfaden, der zum unumstrittenen Höhepunkt der Sendung führte: Peter Klien im Bademantel bei der Regierungsklausur in einem Wellnesshotel in Mauerbach. Als Klien Norbert Hofer nach den "Grauslichkeiten" der FPÖ befragte und dieser vollkommen ungerührt eine Variation des "Sie werden sich noch wundern"-Sagers lieferte, war klar, dass nichts Besseres kommen kann.

Zu Gast waren "der derzeit beste Entertainer Deutschlands", wie Jan Böhmermann wahrheitsgemäß von der österreichischen Konkurrenz vorgestellt wurde, und Peter Rapp. Der vom ORF nun endgültig pensionierte Rapp vermochte als Sidekick der beiden Gastgeber nicht wirklich zu begeistern, er war ähnlich lähmend wie in der eigenen, abgesetzten Brieflos-Show. Die Einspieler weckten schmerzhafte Erinnerungen.

Apropos schmerzhaft: Nichts tut so weh wie enttäuschte Erwartungen. Vielleicht wollte Böhmermann seinen Gastgebern nicht die Show stehlen, oder der anstrengende Flug (wie schon wissen: Schneemassen, Turbulenzen) hatte ihn etwas ermattet – auf alle Fälle blieben die wirklich guten Witze aus. Böhmermann war wohl nicht wirklich motiviert und vergaß sogar das Datum seines Auftritts im Wiener Gasometer, für den er warb. (Olivera Stajić, 15.1.2019)