Die Polizei will den Weg von Auswärtsfans zum Stadion scheinbar nicht länger begleiten.

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Wien – Nach den Vorfällen beim Wiener Derby im Dezember will die Polizei keine Fanmärsche des Auswärtsvereines in das Stadion des Gegners mehr genehmigen. Das war laut ORF-"Wien heute" das wichtigste Ergebnis eines Treffens zwischen Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl und Rapid-Präsident Michael Krammer.

Beim Derby am 16. Dezember hatten Rapid-Anhänger bei einem Fanmarsch zum Austria-Stadion pyrotechnische Gegenstände, Getränkedosen und Schneebälle auf die Südosttangente (A23) geworfen und so eine Sperre der Autobahn ausgelöst. Die Polizei hatte daraufhin mehr als 1.300 Fans auf der Straße festgehalten und stundenlang Identitätsfeststellungen durchgeführt, was ihr Kritik von Fanvertretern und Vereinsoffiziellen einbrachte. Bei dem Treffen am Donnerstag sollten diese Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt werden.

Künftig Eigenverantwortung der Vereine

Pürstl sagte "Wien heute" zufolge, er habe die Vereine ersucht, bei Anmeldung solcher "Umzüge" auch "die Verantwortung zu übernehmen" und selbst für einen Ordnerdienst zu sorgen. Krammer sagte, man müsse sich das unter verschiedenen Blickwinkeln ansehen. "Aber wir werden alles versuchen, um diese Tradition aufrechtzuerhalten."

Die Polizei will demnach auch den Zugang zur Generali-Arena in der Laaer-Berg-Straße und damit über die Brücke der A23 nicht mehr genehmigen. Austria, Asfinag und Stadt Wien sollen ersucht werden, für eine andere bauliche Lösung zu sorgen. Laut ORF Wien soll es wieder ein Treffen zwischen Pürstl und Krammer geben, sobald die Ergebnisse der Volksanwaltschaft vorliegen, die den Polizeieinsatz vom 16. Dezember untersucht. (APA, 10.1.2019)