Wien – 180 Häftlinge haben im Zeitraum Jänner bis Oktober 2018 Fluchtversuche aus den heimischen Gefängnissen unternommen. 47 Personen ist die Flucht geglückt (Stichtag: 31. Oktober 2018). Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch Justizminister Josef Moser (ÖVP) hervor.

Die Anzahl der Insassen, die aus den Justizanstalten entweichen konnten, indem sie nicht aus dem gelockerten Vollzug zurückkehrten, einen Frei- oder Ausgang zur Flucht nutzten oder einen erfolgreichen Ausbruchsversuch unternahmen, ist damit spürbar angestiegen. 2016 waren es 22, im Jahr 2017 insgesamt 31 Häftlinge, denen es gelungen ist, sich dauerhaft abzusetzen.

Forderung nach mehr Ressourcen

Diese Entwicklung beobachtet Neos-Justizsprecherin Irmgard Griss mit Sorge. "Die Regierung redet immer von Sicherheit, wenn sie damit Ängste schüren kann. Sie unternimmt aber nichts, Ängsten vorzubeugen", gab sie gegenüber der APA zu bedenken. Griss fordert daher "mehr Personal in der Justiz und Ressourcen für die Resozialisierung und Sozialisierung in den Gefängnissen, denn all diese Menschen werden wieder mit und unter uns leben".

Anlass für die Anfrage der Neos war eine Reihe von Ausbruchsversuchen aus dem Forensischen Zentrum Asten (FZA), einer Sonderstrafanstalt für den Maßnahmenvollzug, die im Vorjahr die Bevölkerung verunsicherte. Die meisten Fluchtversuche gab es allerdings mit 19 aus der Justizanstalt Wien-Simmering. Wie Justizminister Moser betont, wurde auf die jüngsten Entwicklungen reagiert. Der Schlüssel für das Betreuungspersonal im FZA wurde erhöht, mit der Planstellenzuweisung für 2019 wurden zusätzliche Planstellen geschaffen. (APA, 9.1.2019)