Das Ars Electronica Center in Linz.

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Die Ars Electronica in Linz hat eine erfolgreiche Bilanz über das Jahr 2018 gezogen – regional wie international. 105.000 Besuche beim Festival, fast 177.000 Menschen im Center, Tätigkeiten in 36 Ländern auf fünf Kontinenten und eine Ertragssteigerung um 1,2 auf 16,7 Millionen Euro – trotz weniger öffentlicher Mittel, so eine Presseaussendung des Unternehmens der Stadt Linz am Dienstag.

Die Ars Electronica verbuchte in wirtschaftlicher Hinsicht ein "All-Time-High", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Diethard Schwarzmair. "Der aus dem Projektgeschäft erzielte Umsatz konnte um 11 Prozent auf insgesamt 8,8 Millionen Euro gesteigert werden." Dabei sei ein Gewinn von 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet worden, der zur Entlastung der gemeinwirtschaftlichen Unternehmensbereiche eingesetzt worden sei.

Beiratsvorsitzende und Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) sprach von einem "für Kultur- und Bildungseinrichtungen einzigartig hohen Kostendeckungsgrad von über 60 Prozent". Dies habe auch das Linzer Kontrollamt in seinem jüngsten Bericht bestätigt und die exzellente inhaltliche und wirtschaftliche Arbeit, die bei Ars Electronica geleistet wird, lobend hervorgehoben.

Bestmarke

Der künstlerische Leiter Gerfried Stocker strich die Bestmarke von 105.000 Besuchen beim Festival – heuer feiert es 40. Geburtstag – sowie die immer größere internationale Aufmerksamkeit auf den Standort Linz heraus. Die Ars erhält immer mehr Kooperationsanfragen und Aufträge aus aller Welt. 2018 waren es unter anderem Ausstellungen in Peking, Seoul und Moskau gemeinsam mit der Hyundai Motorgroup sowie für die Volkswagen AG die Ausstellung "Error – The Art of Imperfection" im "Drive" in Berlin, die noch bis 17. Februar läuft und seit Mitte November bereits 160.938 Besucher zählt. Im Museum in Linz waren im vergangenen Jahr der Deep Space 8K und die edukativen Programme stark nachgefragt bei 176.923 Besuchern.

Auch das Ars Electronica Futurelab sowie die Solutions sind stark im Geschäft. Das Futurelab liefert kreative und wissenschaftliche Expertise, 2018 etwa in Oberösterreich in einer Forschungskooperation rund um Schwarmintelligenz mit dem Feuerwehrausstatter Rosenbauer, beim neuen SAP-Pavillon in Walldorf (Deutschland) und dem für Bandai Namco (Japan) entwickelten "Art Thinking Programm". Der Linzer Think Tank startete weiters eine Kooperation mit der Queensland University of Technology in Brisbane (Australien) und entwickelte eine interaktive Installation für die Ausstellung "Stille Nacht 200" im Salzburg Museum.

Das Solutionsteam gestaltete 2018 das neue Besucherzentrum der ESA in Frascati bei Rom, interaktive Pavillons für die 150-Jahr-Feier der Umdasch-Group, den Auftritt der Kranfirma Palfinger auf der IAA und begleitete die Inbetriebnahme des neuen Voestalpine-Hochofens in Linz mit einem Mixed-Reality-Drone-Race.

2019 soll der Erfolgslauf weitergehen. "Wir wollen die Themenführerschaft, die wir in verschiedenen Feldern international haben, weiter festigen und gleichzeitig auch in der Region noch aktiver auftreten", nahmen sich Stocker und Schwarzmair vor, nachdem ihre Strategie 2018 aufgegangen ist. Das Ars Electronica Center wird Ende Mai eine völlig neue Dauerausstellung und eine neu gestaltete Etage, die als offenes Labor für Workshops dienen wird, eröffnen. Zu der Investition von vier Millionen Euro kommen 2,5 Mio. von der Stadt, 1,5 Mio. steuert die Ars Elecctronica selbst bei. Das Festival von 5. bis 9. September steht im Zeichen des 40-Jahre-Jubiläums. (APA, 8.1.2019)