Berlin – Die deutsche Bundesregierung ist zur Aufnahme der von deutschen Hilfsorganisationen im Mittelmeer geretteten Migranten bereit – allerdings im Rahmen einer "breiten europäischen Verteillösung". Das sagte ein Sprecher des deutschen Innenministeriums in Berlin am Samstag.

Dabei geht es um die von zwei Schiffen der Hilfsorganisationen Sea-Watch und Sea-Eye aus Seenot geretteten Flüchtlinge, die derzeit vor der Küste Maltas ausharren.

"Ausgewogene Verteilung" sei notwendig

Die deutsche Bundesregierung setze sich wie in ähnlichen Fällen zuvor für eine rasche Lösung "im Rahmen der gemeinsamen europäischen Verantwortung und Solidarität" ein. Dies sehe eine "ausgewogene Verteilung" der aus Seenot Geretteten auf verschiedene EU-Mitgliedstaaten vor, sagte der Sprecher. Die deutsche Bundesregierung habe sich bei der Europäischen Kommission bereit erklärt, einen entsprechenden Beitrag zu leisten.

Sea-Watch hatte 32 Menschen bereits kurz vor Weihnachten gerettet. Zudem wartet ein Schiff der Organisation Sea-Eye mit 17 Migranten an Bord auf die Erlaubnis zum Anlaufen eines Hafens.

Salvini sieht "schändliches Schweigen" der EU

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat der EU-Kommission am Samstag "schändliches Schweigen" in Zusammenhang mit der Lage der Migranten an Bord der zwei Schiffe vorgeworfen. "Wir geben Erpressungen nicht nach", so Salvini nach Medienangaben vom Samstag.

Der Innenminister meinte, die Migranten sollten von Malta aufgenommen werden, weil sich die Schiffe in maltesischen Gewässern befinden. Ansonsten sollten Deutschland und die Niederlande humanitäre Korridore für die Migranten einrichten. Die beiden NGO-Schiffe sind mit niederländischer und deutscher Flagge unterwegs. (APA, dpa, red, 5.1.2019)