Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 2018 hat die Diskussion über manipulierte Dieselmotoren und daraus resultierende Schäden für Mensch und Umwelt einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Eingedenk der Kritik, die alles traf, was nach Diesel roch, hätte man annehmen können, dass der Verkauf von Dieselautos einbrechen und die Nachfrage nach Dieselkraftstoff sinken würde. Im Gegenteil. Mit 8,4 Milliarden Litern wurde in Österreich im Vorjahr so viel Dieselkraftstoff getankt wie noch nie.

Auch wenn in den vergangenen Monaten im Jahresabstand um durchschnittlich rund ein Drittel weniger Diesel-Pkws neu zugelassen wurden: Der Schwerverkehr hat das bei weitem kompensiert. Mehr Lkws, die wegen der guten Konjunktur auch mehr Kilometer gemacht haben, heißt unterm Strich, dass mehr Dieselkraftstoff verbraucht wurde. Dass gleichzeitig auch der Verkauf von Benzin erstmals seit Jahren wieder gestiegen ist, zeigt aber auch, dass Privatlenker vermehrt von Diesel auf Benziner umsteigen. Das widerspricht aber dem, was Umweltpolitiker in vielen Ländern propagieren.

Genau darin liegt nun die Herausforderung für heuer und die kommenden Jahre: einen raschen Umstieg bei Privat-Pkws von fossilen Kraftstoffen, also auch Benzin, auf Strom aus erneuerbaren Quellen zu schaffen. Denn Lkws werden aus Mangel an Alternativen noch länger mit Diesel fahren. Deren Motoren sind freilich auch sauberer als die vieler Pkws.(Günther Strobl, 1.1.2019)