Die Attacken fanden auf einem Bahnsteig im niederösterreichischen St. Valentin sowie in einem Zug statt.

foto: apa

St. Valentin / St. Pölten / Wien – Die Messerattacken am Bahnsteig und im Zug Richtung Linz am Heiligen Abend seien plötzlich und unerwartet erfolgt, ausgeführt von einem vermutlich psychisch kranken Mann aus Wien. Dieser habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Die Opfer, ein 46-Jähriger aus Krems und ein 18-Jähriger aus Wien, seien im Linzer Unfallspital ambulant behandelt worden – so lautete die Meldung über den Angriff am 24. Dezember gegen 21 Uhr. Über die Opfer wurde nichts Näheres verlautbart.

Am Dienstag nun meldete sich die Patin des verletzten 18-Jährigen beim STANDARD – eines jungen Afghanen, der in Österreich subsidiären Schutz hat und eine Lehre als technischer Zeichner absolviert. Die Schilderungen des Burschen widersprechen der Darstellung, der Angriff sei völlig überraschend geschehen: "Der Mann, ein Österreicher, sprach mich im Railjet an. Mit böser Miene fragte er mich, woher ich komme, wo ich wohne, wohin ich fahre."

"Ich habe seine Hand gepackt"

Der Wortwechsel habe minutenlang gedauert: "Dann wollte ich das Abteil verlassen. Da hat er mich von hinten angegriffen und mir das Messer an der Kehle in den Hals gerammt. Ich habe seine Hand gepackt und versucht, ihm das Messer zu entwinden", erzählt der 18-Jährige. Andere Fahrgästen hätten ihm nicht geholfen. Nach zehn Minuten sei die Polizei gekommen. Er sei ins Spital transportiert und sofort operiert worden: "Der Stich ging nur wenige Millimeter an der Halsschlagader vorbei."

Ein Polizeisprecher bestätigte auf Nachfrage die Identität des Opfers. Über den mutmaßlichen Täter wurde U-Haft ausgesprochen. Am Donnerstag soll er für die Zeit des Ermittlungsverfahrens in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher kommen. (bri, 27.12.2018)