Billigairline Laudamotion will "krankheitsbedingte Abwesenheiten" eines Mitarbeiters beobachten.

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Wien – Die Billigairline Laudamotion, die zu 75 Prozent der irischen Ryanair und zu 25 Prozent indirekt Niki Lauda gehört, kümmert sich rührend um ihre Mitarbeiter. Und um deren Gesundheit.

Das legt ein Schreiben nahe, das die Airline vor kurzem einem ihrer Angestellten geschickt hat, der sich 2018 einige Male krankgemeldet hatte und so auf rund 25 Krankenstandstage gekommen war. In dem Brief drückt Laudamotion unter genauer Auflistung der Abwesenheiten des Mitarbeiters Verständnis wie Besorgnis gleichermaßen aus. "Von Zeit zu Zeit" seien Krankmeldungen "unvermeidlich", heißt es darin, aber die hohe Anzahl krankheitsbedingter Abwesenheiten trage zur Störung des Flugbetriebs von Laudamotion bei. Zudem würden sie Dienstplanänderungen für die Kollegen nach sich ziehen.

"Vollste Gesundheit" nötig

Und, so schreibt Arbeitgeber Laudamotion: "Im Rahmen eines zuverlässigen, sicheren und effizienten Flugbetriebs ist es unabdingbar, dass alle Beteiligten sich vollster Gesundheit erfreuen, um ihren Teil dazu beitragen zu können." Das Unternehmen bietet dabei Hilfe an: "Sei doch bitte so lieb und gib uns kurz Bescheid, wie wir dich unterstützen können, um zukünftige Vorfälle zu vermeiden." Und, etwas weniger empathisch in Richtung allfälliger weiterer Vorfälle: "Wir werden deine krankheitsbedingten Abwesenheiten weiterhin genau beobachten und erwarten uns signifikante Verbesserungen. Alles Liebe und gute Besserung!"

Ob solche Briefe öfter verschickt werden und in welchem Ausmaß Krankenstände den Flugbetrieb von Laudamotion 2018 gestört haben, wie im Schreiben angeführt, ist im Unternehmen nicht zu eruieren. Zu internen Belangen gebe man keine Statements ab, sagte eine Unternehmenssprecherin zum STANDARD.

Laudamotion hat Anfang 2018 die insolvente Fluglinie Niki übernommen, vermarktet wurde das als "österreichische Lösung". Im März wurde die Beteiligung von Ryanair bekanntgegeben, die seit Herbst 75 Prozent der Anteile hält. (Renate Graber, 21.12.2018)