In Bandol in der Nähe von Marseille steht ein Vertreter der Gelbwesten am Dienstag vor einer abgebrannten Mautstation.

Foto: AFP/GERARD JULIEN

Paris – Die Proteste der sogenannten Gelbwesten sind wieder aufgeflammt und haben auf französischen Autobahnen ein Verkehrschaos ausgelöst. Die Demonstranten hätten rund 40 Mautstationen gestürmt und mehrere in Brand gesetzt, teilte der Autobahnbetreiber Vinci am Dienstag mit.

Seit Wochen gehen die Gelbwesten auf die Straßen, um gegen die Erhöhung von Spritsteuern zu demonstrieren. Während der vergangene Samstag in Frankreich im Vergleich recht ruhig ablief, kam es am Dienstag zu einem neuen Höhepunkt bei den Protestaktionen.

Diese Mautstation in Bandol hat schon bessere Tage gesehen.
Foto: AFP/GERARD JULIEN

Der Schwerpunkt lag diesmal im Süden des Landes, wo eine Autobahn komplett gesperrt werden musste. In den vergangenen Wochen sind mehrere Menschen bei Unfällen rund um Straßenblockaden der Gelbwesten etwa an Kreisverkehren umgekommen.

Gegen den Präsidenten

Die Gelbwesten – benannt nach den verpflichtenden gelben Warnwesten in Autos – hatten Mitte November mit Protesten gegen Benzinpreiserhöhungen begonnen. Die Proteste wuchsen sich aber schnell zu einer Welle gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Emmanuel Macron aus. Daraufhin lenkte Macron ein. Er erhöhte etwa den Mindestlohn und setzte angekündigte Abgabenerhöhungen aus. Die Proteste waren danach etwas abgeflaut. (APA, 18.12.218)