Leser Zbigniew K. schreibt: "Bei aller Wertschätzung für Ihre Beiträge und bei aller Ablehnung von Waldhäusl & Co: Was sagen Sie eigentlich zur letzten Bluttat an dem 16-jährigen Mädchen in Steyr? Sie können die Sache drehen und wenden, wie Sie wollen: Mit einem bestimmten Prozentsatz der Aufgenommenen haben wir ein großes Problem."

Gehen wir einmal davon aus, dass von paar Tausend jungen Männern aus einer Gesellschaft, die ein höchst problematisches Verhältnis zur Sexualität und zur Selbstbestimmung der Frau hat, tatsächlich einige ein Problem darstellen können. Ein zusätzliches Problem zu all den Beziehungstaten, die in Österreich auch ohne "Migrationshintergrund" geschehen.

Der 17-jährige Afghane, der mutmaßlich seine 16-jährige österreichische Freundin durch Messerstiche getötet hat, war nach allen Berichten eifersüchtig, kontrollierend und zu einer erwachsenen Beziehung nicht fähig. Diese Besitzansprüche kommen auch in unserer Gesellschaft vor, aber es mag so sein, dass in archaischen Gesellschaften der sexuelle Frust der Männer sehr viel ausgeprägter ist.

Aber nun leben einmal tausende junge Männer aus diesem Kulturkreis unter uns. Wenn man eine prekäre Situation hat, die sich nicht so schnell ändern wird, muss man vernünftige Maßnahmen ergreifen.

Schikanen

Der FPÖ-Teil der Regierung und wahrscheinlich auch etliche ÖVP-Funktionäre und wohl auch ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung würden sie gerne loswerden, im Sinne von deportieren. Das geht aber aus rechtlichen und praktischen Umständen nicht. Daher greift die Regierung zu Schikanen: nicht arbeiten lassen, keine Lehre machen lassen, Deutschkurse streichen, generell die Integration behindern. Das ist aber extrem kontraproduktiv. Wer nichts zu tun hat und keine Perspektive hat, wird eher gewalttätig.

Die FPÖ-Größen Johann Gudenus, Herbert Kickl und Heinz-Christian Strache wollen überhaupt alle Asylwerber "konzentriert halten" und mit Ausgangssperre belegen. Das ist ein Rezept für Krawalle, die man dann allerdings mit Polizeisondereinheiten niederschlagen kann. Die FPÖler legen es offensichtlich darauf an. Bundeskanzler Sebastian Kurz, früher Integrationsstaatssekretär, ist in der Frage abgetreten.

Um aber ganz sicherzugehen, müsste man diese jungen Männer, von denen eine latente Gefahr ausgeht, dann alle präventiv einsperren – und zwar nicht nur Afghanen oder Araber, sondern auch unsere Buam, die es potenziell nicht vertragen, dass die Christl oder die Jacqueline nichts mehr von ihnen wissen will. Das wäre eine Nazi-Methode.

Was sonst? Man muss den jungen Leuten erlauben oder eine Möglichkeit schaffen, sich sinnvoll zu beschäftigen und sogar ein wenig Geld zu verdienen. Dazu psychologische Betreuung und durchaus auch eine gewisse Überwachung. Es wird dann immer noch Beziehungstaten geben, es wird die Integration aller nicht gelingen. Aber es wird nach einem rationalen Konzept vorgegangen und nicht nach purem Ressentiment. Die Methode Waldhäusl klappt nicht. (Hans Rauscher, 14.12.2018)