Den Skeptikern fallen Vokabeln wie störungsanfällig und fehlerhaft ein. Auch der gläserne Mensch oder die Kontrolle der Bürger kommt manchen in den Sinn.

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Wien – Intelligent, vernetzt, energieeffizient, ressourcenschonend, umweltfreundlich und lebenswert, so wollen die Städte der Zukunft sein. Weltweit strebt man danach. Smart Citys gibt es überall. Dublin, Berlin, Kopenhagen, Barcelona, Amsterdam – sie und andere gefallen sich genauso wie österreichische Städte als schlaue Agglomerationen.

Kontrollierter Bürger

Energieeffizienz, Ressourcenschonung, Lebensqualität, das wollen Stadtregierungen mit solchen Konzepten erreichen, mit Technologien rund um die Bereiche Smart Home und Smart Buildings, Smart Meter, das Internet der Dinge, mobile Apps und Elektromobilität. Doch was fangen die Bürger und Bürgerinnen mit diesen hehren Absichten an? Das hat der Unternehmensberater EY in Österreich in einer repräsentativen Umfrage durch das Marktforschungsinstitut Market ermitteln lassen.

Mehr als einem Drittel der Befragten fällt zu dem Thema allerdings rein gar nichts ein. Nie gehört, sagen 37 Prozent. Immer noch 15 Prozent sagen von sich, dass sie sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt haben. Begründung: Man wohne auf dem Land. Echte Ablehnung dieser intelligenten Städte der Zukunft lassen allerdings die wenigsten erkennen. Mehr als jeder Zweite steht der Smart City sogar positiv gegenüber.

Öffentlicher Verkehr

Wer sich mit dem Schlagwort schon beschäftigt hat, verbindet (zu je zwölf Prozent) damit am ehesten öffentlichen Verkehr, aber auch Verkehrskonzepte rund um Parken und autonomes Fahren kommen den Menschen in den Sinn. Einfachere Behördenwege fallen immerhin noch neun Prozent ein. Alles, was mit Energie zu tun hat (Elektrotankstellen, Elektroauto/-bus/-fahrrad, Smart Meter) nennen sieben Prozent. Wohnen, Bildung und Stadtentwicklung verbinden dagegen die wenigsten mit dem Thema Smart Citys.

Aus den Antworten auf die Frage, welche der bekannten Angebote man in Anspruch nehmen würde, lässt sich schließen, nur echter Nutzen lockt die Bürger: Freies WLAN würde man sofort nutzen, Routenoptimierung bei Stau, Online-Bibliotheken und auch Carsharing werden häufig genannt, Smart Meter dann, wenn der Tarif günstig ist. Dem autonomen Fahren können dagegen nur 15 Prozent etwas abgewinnen. Auch Bildung über Onlinekurse oder nachhaltiges Ressourcenmanagement erscheinen den wenigsten als attraktiv. (rebu, 11.12.2018)