Betrifft: "Falltür auf, Kind rein, Falltür zu" von Sabine Wallinger im STANDARD-Album

Der Album-Beitrag hat mir den Atem genommen. Aus mehreren Gründen. Es ist für mich unfassbar, dass Frauen meiner Generation (ich bin Jahrgang 1962) und jünger unter solchen Umständen ihrer Kindheit und Jugend beraubt wurden. Es ist für mich unfassbar, dass Nonnen völlig unerfahren in missverstandenem Glaubensdienst dazu fähig waren beziehungsweise niemand im Orden hingeschaut hat. Es ist für mich unfassbar, dass auch keiner der Patres im "Obergeschoß" je Anstoß an den Zuständen genommen hat. Es ist für mich unfassbar, welches Menschenbild hier geherrscht haben musste.

Es ist für mich unfassbar, dass keine Behörde (Jugendwohlfahrt, die ihren Namen nicht verdient, eine Gemeinde, die weggeschaut hat) je etwas unternommen hat. Es ist für mich unfassbar, dass diese Mädchen und Frauen nicht nur ihrer Kindheit, sondern ihrer Zukunft beraubt wurden und sich nicht einmal die Republik Österreich (unabhängig davon, ob "Schuldige" belangt werden können) dazu durchringen kann, die Forderungen dieser Frauen anzuerkennen.

Es ist für mich unfassbar, dass Fremdenverkehrswerbung und Betreiber die Gequälten zu verhöhnen wagen, indem sie eine heile Welt vorgaukeln.

Dank an Frau Wallinger für diesen Beitrag! (Gabriele Bleier, 11.12.2018)