Wien – Die österreichischen Behörden haben 37,7 Millionen Euro an Mafiageld sichergestellt. Das Geld war auf Konten sowie in Privatstiftungen, einer Firma und in Wertpapieren geparkt, teilte das Bundeskriminalamt am Dienstag mit. Die Beschuldigten gehören einem bekannten italienischen Mafiaclan an, der in Süditalien unter anderem im illegalen Glücksspiel mitmischt.

"Die illegal erwirtschafteten Gelder wurden über ein weltweites Netz verschleiert und gewaschen", sagte der Sprecher des Bundeskriminalamts, Vincenz Kriegs-Au. In Österreich sollte das Geld über ein Netzwerk von Firmen und Stiftungen zum Ankauf von Immobilien verwendet werden.

Italienisch-österreichische Kooperation

Die Staatsanwaltschaft Reggio di Calabria hatte laut Bundeskriminalamt Mitte November ein Rechtshilfeersuchen wegen Verdachts der Geldwäsche an Österreich übermittelt. "Daraufhin wurden durch die österreichische Justiz vier Wohnungen in Wien und Innsbruck sowie Konten mit 1,8 Millionen Euro sichergestellt."

Ermittlungen des Bundeskriminalamts ergaben, dass einige der in Italien Beschuldigten zuvor bereits im Wett- und Glücksspielsektor in Österreich beschäftigt waren. Daraufhin wurden von den italienischen Behörden zusätzliche Informationen eingeholt und analysiert. Diese ergaben, dass die mutmaßlichen Täter 37,3 Millionen Euro, "verteilt auf vier Privatstiftungen, eine Firma und diverse Wertpapierkonten sowie durch den Ankauf von Immobilien in Tirol und Wien, veranlagt hatten". Der gesamte Betrag soll sichergestellt worden sein.

Die Beschuldigten sind offenbar einem bekannten italienischen Mafiaclan zuzurechnen und in Süditalien im illegalen Glücksspiel und Betrug tätig gewesen. Das illegal erwirtschaftete Geld wurde "über ein weltweites Netz verschleiert und gewaschen".

Dank des Innenministers

"Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität ist", wird Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in der Aussendung zitiert. "Durch diese Teamarbeit und durch das professionelle und rasche Handeln der involvierten Ermittlerinnen und Ermittler war dieser Erfolg möglich. Sie haben wirklich großartige Arbeit geleistet, und dafür möchte ich ihnen meinen Dank aussprechen." (APA, red, 11.12.2018)