Der russische Raumfahrer Oleg Kononenko (im Bild) hat gemeinsam mit seinem Kollegen Sergej Prokopjew an der Außenseite der Sojus-Kapsel MS-09 nach den Rechten gesehen.

Foto: Nasa

Moskau/Washington – Zwei Kosmonauten haben am Dienstag bei einem Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS ein nach wie vor rätselhaftes Loch an der angedockten russischen Sojus-Kapsel MS-09 untersucht. Mit ihr sollen am 19. Dezember drei Raumfahrer, darunter der deutsche Astronaut Alexander Gerst, zur Erde zurückkehren. Bereits im September war die Raumfahrtbehörde Roskosmos zu dem Schluss gekommen, dass die Kapsel für den Rückflug voll tauglich sei.

Inspektion und Reparatur

Die Russen Oleg Kononenko und Sergej Prokopjew machten Fotos und Videos von dem Leck, sie nahmen auch Proben, die russische Experten auf der Erde untersuchen sollen. Außerdem deckten sie das Loch mit einem Spezialgewebe ab. Der komplizierte und körperlich anstrengende Außeneinsatz dauerte sieben Stunden und 45 Minuten und damit gut eineinhalb Stunden länger als geplant.

Beide Kosmonauten schienen die Arbeiten teils auf eine Nervenprobe zu stellen. "Lasst uns nicht hetzen. Lasst uns Schritt für Schritt vorgehen, um nichts zu vermasseln", sagte Kononenko während der Live-Übertragung. Die US-Raumfahrtbehörde NASA sprach von einem "Heureka-Moment", als die beiden das Loch gefunden hatten.

Ende August war ein rund zwei Millimeter kleines Loch in der Hülle des Raumfahrzeugs entstanden und hatte für einen vorübergehenden Druckverlust gesorgt. Die Raumfahrer konnten es zwar abdichten, die Ursache dafür ist aber noch immer unklar. Auf der ISS befinden sich derzeit sechs Raumfahrer. (red, APA, 12.12.2018)