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Rund 16 Prozent der in einer Studie Befragten waren schon einmal in einer langfristigen Beziehung mit einem Kollegen oder einer Kollegin.

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Man sieht einander mehrere Stunden pro Tag, arbeitet gemeinsam an Projekten, teilt Freude und Frust, kommt sich näher: Kein Wunder, dass der Arbeitsplatz schnell zur Partnerbörse wird. Das sagt auch eine aktuelle Umfrage von Viking Blog unter 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Die Ergebnisse zeigen, dass sechs von zehn Befragten (58 Prozent) schon einmal von Kollegen, sogar von Vorgesetzten, fantasiert haben. Das wundert Psychotherapeutin Monika Wogrolly nicht, denn "ähnlich wie im nächtlichen Traum Fragmente des tagsüber Erlebten auftauchen, bilden Menschen, die einen häufig umgeben, das 'Material' für erotische Fantasien". Rund ein Viertel hat bereits eine Kollegin oder einen Kollegen geküsst. Knapp jeder Dritte (29 Prozent) der Umfrage-Teilnehmer hatte einmal oder mehrmals Sex. Rund 16 Prozent waren in einer langfristigen Beziehung mit einem Kollegen oder einer Kollegin.

Verändertes Setting hilft

Bei jenen, bei denen aus der Affäre mehr wird, geschieht das zumeist außerhalb der Arbeitszeit (42 Prozent). Rund elf bzw. neun Prozent verlieben sich auf einer Firmenfeier, wie der Weihnachtsfeier oder einem anderen Firmenevent. "Das veränderte Setting macht Gefühle frei, Alkohol enthemmt, wirkt angstlösend und stimulierend", sagt Psychotherapeutin Wogrolly. Für eine Beziehung unter Arbeitskollegen sollten klare Grenzen geschaffen werden und Arbeit sollte nach Möglichkeit nicht mit nach Hause getragen werden, sagt die Expertin.

Dass die Beziehung oder Office-Romanze in die Brüche ging, sagte rund die Hälfte der Befragten. Das größte Problem der Paare war laut Umfrage das Geheimhalten der Beziehung.

Miteinander nach der Trennung

Wie gelingt das Miteinander nach der Trennung? Laut Expertin Wogrolly ist "sehr viel Selbstkontrolle und positives Denken" nötig. "Wichtig ist, sich in diesem Veränderungsprozess einen festen Raum für die Achterbahn der Gefühle zu schaffen, um dort den Schmerz, die Bestürzung, die Wut, die Trauer und was noch alles an Emotionen hochschießt, auszulagern, anstatt im Job vorwurfsvolle Blicke auf den Ex-Partner abzufeuern."

In vielen Fällen geht die Beziehung trotz dem gemeinsamen Arbeitsplatz aber auch gut. Eines von zehn Paaren, das sich bei der Arbeit kennengelernt hat, hat sogar geheiratet. (red, 11.12.2018)