Ab jetzt Chef der Neos in Wien: Christoph Wiederkehr.

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Wiederkehr sitzt für die Pinken in der Untersuchungskommission zum Krankenhaus Nord.

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Wien – Christoph Wiederkehr ist der neue Landessprecher der Wiener Neos. Der 28-Jährige studierte Politikwissenschafter wurde bei der Landesmitgliederversammlung am Samstag mit 97,8 Prozent gewählt. Er folgt auf Beate Meinl-Reisinger, die im Herbst den Bundesparteivorsitz von Matthias Strolz übernahm und in den Nationalrat wechselte.

"Ich bin selber positiv überrascht", kommentierte Wiederkehr das Wahlergebnis. "Dieses große Vertrauen stärkt mich gewaltig."

Der gebürtige Salzburger Wiederkehr wurde bereits im September Klubvorsitzender der Neos im Wiener Rathaus. Nun übernimmt der einstige Vorsitzende der Neos-Jugendorganisation (Junos Wien) auch die Parteispitze der Pinken in der Bundeshauptstadt.

Kritik an FPÖ und SPÖ

In seiner Antrittsrede betonte Wiederkehr die Kontrollkraft und die innovativen Ideen der Neos: "Wir sehen, dass die SPÖ in Wien bereits so lange an der Macht ist, dass Freunderlwirtschaft und Machterhalt über allem steht. Doch Korruption beginnt bereits bei Freunderlwirtschaft – und das muss abgestellt werden."

Eine klare Absage erteilte Wiederkehr der Politik der FPÖ: "Wir brauchen in Wien keine Hetze – wir Neos stehen für eine offene Gesellschaft, für das Miteinander. Mit uns wird es mit Sicherheit keine freiheitliche Regierungsbeteiligung in Wien geben, geschweige denn einen blauen Bürgermeister." Vor wenigen Monaten sorgte Wiederkehr mit der Aussage für Aufsehen, er wolle lieber einen unabhängigen, als einen roten Bürgermeister.

Schwerpunkt gegen Freunderlwirtschaft

Wiederkehrs Schwerpunkte würden vor allem in der Kontrolle der Stadtregierung, im Aufdecken von Freunderlwirtschaft und Korruption sowie im Kampf für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungs- und Gesundheitsbereich liegen, heißt es in einer Aussendung der Pinken. Seiner Vorgängerin Beate Meinl-Reisinger zollte Wiederkehr Respekt: "Du hast Unglaubliches geleistet, diese Organisation aufzubauen – es ist sehr schön, dieses gut gebaute Boot zu übernehmen. Wir wollen bei der nächsten Wien-Wahl stärker werden." (APA, red, 8.12.2018)