Frans Timmermans will den Nationalismus bekämpfen.

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Pamela Rendi-Wagner stellt sich in einer Rede Samstagmittag den internationalen Parteikollegen vor.

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Lissabon – Der Niederländer Frans Timmermans wird am Samstag beim SPE-Kongress in Lissabon zum Spitzenkandidaten der Europäischen Sozialdemokraten für die Europawahl 2019 gekürt. Als größte Herausforderung sieht der 57-jährige Niederländer nationalistische Tendenzen in Europa, die von Mitte-rechts-Parteien noch verstärkt würden. Allerdings ortet er auch Fehler der Sozialdemokratie in der Vergangenheit.

Anders als sein Konkurrent von der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), hat Timmermans als ehemaliger Außenminister der Niederlande Regierungserfahrung und spricht "ein halbes Dutzend" Sprachen. Als Vizepräsident der EU-Kommission ist er derzeit für Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit zuständig.

Reiche wurden reicher – ein Problem

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" analysierte Timmermans die Frage, warum bei Wahlen in Europa derzeit vor allem die Sozialdemokraten abgestraft würden, so: "Uns macht zu schaffen, dass wir während der Krisen vielerorts regiert haben. Die Leute beklagen, dass es den Banken wieder gut geht und die Leute, die schon reich waren, nun viel reicher sind."

Rendis internationale Premiere

Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist der Kongress ab Freitag der erste internationale Auftritt als Parteivorsitzende. Sie reist mit dem EU-Wahl-Spitzenkandidaten Andreas Schieder und der Delegationsleiterin im EU-Parlament, Evelyn Regner, zum Kongress. Am Samstag ist ein Referat der SPÖ-Chefin zum Thema "Sustainable Europe" geplant.

In die Rede will Rendi-Wagner laut ihrem Büro ihre Erfahrungen als Gesundheitsministerin einfließen lassen, wie wichtig etwa bei der Krankenversorgung eine EU-weite Vernetzung ist. Die Medizinerin war in der rot-schwarzen Regierung von März bis Dezember 2017 Gesundheits- und Frauenministerin. (red, APA, 7.12.2018)