Kairo – Die Klagen gegen eine ägyptische Schauspielerin wegen des Tragens eines halbdurchsichtigen Kleides sind fallengelassen worden. Grund dafür sei, dass sich Rania Jussef öffentlich entschuldigt habe, sagten zwei Anwälte, welche die 45-Jährige verklagt hatten.

Die Schauspielerin war in der vergangenen Woche beim Internationalen Filmfestival in Kairo mit einem eng anliegenden schwarzen Spitzenkleid über den roten Teppich gelaufen, durch das ihre Beine zu sehen waren. Jussef wurde deshalb wegen "Anstiftung zu Ausschweifungen" angezeigt und sollte im Jänner vor einem Richter erscheinen.

Die Anhörung sei "annulliert" worden, sagte der Kläger-Anwalt Amr Abdel Salam. Geklagt hatte zudem der Anwalt Samir Sabri, der schon mehrere Prominente vor Gericht gebracht hat.

Ermittlungen "gehen weiter"

Jussef teilte am Mittwoch gleichwohl über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit, dass "die Ermittlungen weitergehen". Nähere Angaben machte sie dazu nicht.

Die ägyptische Gesellschaft gilt als streng konservativ. In der Vergangenheit wurden bereits Sängerinnen nach aufreizenden Musikvideos wegen "Anstiftung zu Ausschweifungen" zu Haftstrafen verurteilt. Jussef hätten im Fall einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft gedroht. (APA, 5.12.2018)