Wie viele Menschen die "Nele 35" besetzen, ist derzeit noch nicht bekannt.

Foto: Michael Matzenberger

Wien – Aktivisten haben ein Haus in der Neulerchenfelder Straße 35 in Wien-Ottakring besetzt, wie die Landespolizei Wien dem STANDARD bestätigt. Fotos der Hausbesetzung zeigen vermummte Menschen im Fenster und Transparente mit Aufschriften wie "You gentrify, we occupy" oder "Miete? Na danke!". In dem Haus saß früher die Remaprint, eine Druckerei, die im Sommer letzten Jahres Insolvenz anmeldete. Rema steht übrigens für "revolutionäre Marxisten".

Laut Medienberichten sollen die Hausbesetzer Flugblätter aus dem Fenster geworfen haben, auf denen sich die Besetzer als "neue Nachbarn" vorstellen und angeben, sie hätten vor zweieinhalb Wochen die "Nele 35" besetzt, weil man es schade gefunden habe, "dass dieses Haus leerstand". Man wolle "notwendigen Wohnraum" und "konsumzwangfreie Räume" schaffen.

Die Besetzer luden für Mittwoch zu Kaffee und Kuchen ein.

Eigentümer will, dass Aktion endet

Der Eigentümer des Gebäudes habe bereits beantragt, die Aktion zu beenden, so ein Polizeisprecher. Es könnte zu einer Räumung kommen, sofern kein anderer Kompromiss mit den Besetzern gefunden werde, sagt Polizeisprecher Harald Sörös am Donnerstag zum Standard. Laut Exekutive soll zunächst versucht werden, mit den Personen in Kontakt zu treten. Wie viele Menschen sich in dem Gebäude befinden, sei noch unklar.

In Wien kommt es immer wieder zu Hausbesetzungen, die Besetzung der sogenannten Pizzeria Anarchia im Sommer 2014 erregte große Aufmerksamkeit: Bei deren Räumung waren 1.700 Beamte im Einsatz, zwölf Personen wurden festgenommen.

Die Besetzer der Neulerchenfelder Straße 35 luden für Mittwochabend ihre neuen Nachbarn zu veganem Kuchen und Kaffee ein. (APA, red, 6.12.2018)