Kiew – Die ukrainische Generalstaatsanwalt hat einen Austausch von verurteilten Russen vorgeschlagen, wenn Russland im Gegenzug die festgesetzten Matrosen gehen lässt. "Wir haben einen ausreichenden Austauschfonds: mehr als 300 Personen, die wegen antistaatlicher Aktivitäten verurteilt worden waren", sagte Generalstaatsanwalt Juri Luzenko am Dienstag ukrainischen Medienberichten zufolge.

Das Nachbarland solle darüber verhandeln. Die 24 Matrosen waren bei dem Zwischenfall vor gut einer Woche vor der Meerenge von Kertsch im Schwarzen Meer vom russischen Grenzschutz festgesetzt worden. Sie sitzen in Moskau in Untersuchungshaft.

Freilassung als Voraussetzung

Unterdessen traf sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko mit den Familien der Seeleute. Auf Twitter veröffentlichte er ein Foto von dem Treffen und schrieb dazu: "Russland sollte unsere Seeleute freilassen. Das ist die wichtigste Voraussetzung." Bei einem Prozess in Russland drohen den Matrosen bis zu sechs Jahre Haft. Moskau wirft ihnen illegalen Grenzübertritt vor.

Poroschenko kündigte vor diesem Hintergrund an, Russland vor dem Internationalen Gerichtshof zu verklagen. Entsprechende Anweisungen seien an sein Justizministerium gegeben worden. Die Klage vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen werde derzeit vorbereitet. (APA, 4.12.2018)