Tel Aviv – Israels Armee hat einen Einsatz zur Zerstörung von Tunneln der libanesischen Hisbollah-Miliz gestartet. Die an der Grenze zum Libanon entdeckten "Angriffstunnel" auf israelisches Gebiet seien noch nicht in Betrieb gewesen, teilte der Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag mit. Angaben zur Zahl der Tunnel machte er nicht. Er sagte auch nicht, wie die Tunnel unbrauchbar gemacht werden sollen.

Die UN-Mission Unifil im südlichen Libanon betonte, die Situation an der Grenze bleibe ruhig. Unifil arbeite mit allen Gesprächspartnern zusammen, um die Stabilität an der Grenze zu erhalten, sagte eine Sprecherin.

Israel hat schon oft Tunnel der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen zerstört, die nach Armeeangaben für Angriffe auf Israel genutzt werden sollten. Die unterirdischen Gänge wurden entweder zum Einsturz gebracht oder verfüllt. Conricus sagte, sämtliche Einsätze zur Zerstörung der Hisbollah-Tunnel sollten auf israelischem Gebiet stattfinden.

Luftangriffe aus Hisbollah-Stellungen

Israel hatte zuletzt 2006 einen Krieg gegen die schiitische Hisbollah-Miliz geführt. Zuletzt hatte Israel mehrfach Luftangriffe auf Stellungen der Hisbollah und des Iran in Syrien geflogen. Der Iran und die islamistische Hisbollah sind Erzfeinde Israels und stehen im syrischen Bürgerkrieg an der Seite von Machthaber Bashar al-Assad. Israel will verhindern, dass sich Kämpfer Teherans und der Hisbollah dauerhaft in Syrien festsetzen.

Am Montagabend hatte sich der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu in Brüssel mit US-Außenminister Mike Pompeo getroffen. Netanjahu hatte vor dem Treffen gesagt, er wolle mit Pompeo über das gemeinsame Vorgehen gegen den Iran und "seine Stellvertreter im Norden" reden. (APA, 4.12.2018)