Margreitter trifft, ...

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... Margreitter jubelt.

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Nürnberg – Georg Margreitter hat am Montag sein erstes Tor in der deutschen Bundesliga erzielt. Der Vorarlberger war im Heimspiel des 1. FC Nürnberg gegen Bayer Leverkusen in der 56. Minute mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1-Endstand erfolgreich und glich damit den Rückstand durch Kai Havertz (29.) aus.

Davor hatte Margreitter für die Franken sechsmal getroffen, allerdings entweder in der zweiten Liga oder im DFB-Pokal. Der Innenverteidiger spielte so wie auf der Gegenseite Aleksandar Dragovic durch. Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan saßen bei Leverkusen auf der Bank.

Dankbarer Punkt

Leverkusen verschenkte seinen fünften Saisonsieg am 47. Geburtstag von Trainer Heiko Herrlich geradezu. Die Werkself war in einem teils kuriosen "Wasserball"-Spiel lange klar überlegen, kam aber trotzdem nur zu einem Punkt im Dauerregen. Leverkusen verpasste durch das Unentschieden den Anschluss ans Mittelfeld.

Der Club ist nun seit sieben Spielen ohne Sieg, verließ aber immerhin den Relegationsplatz. Nach einer sehr schwachen ersten Halbzeit bäumte sich der Aufsteiger auf und liegt aufgrund der besseren Tordifferenz im Vergleich mit dem punktgleichen VfB Stuttgart nun auf Rang 15.

Wasserball

Das Spiel war stark beeinflusst von den äußeren Bedingungen. In Nürnberg regnete es seit dem frühen Nachmittag zum Teil wolkenbruchartig, bei jedem Schritt spritzte auf dem Rasen das Wasser, der Ball wurde bisweilen durch Pfützen abrupt abgebremst. Hinzu kam, dass die Fanblocks beider Mannschaften aus Protest gegen die Montagsspiele zunächst leer blieben. Die Nürnberger Anhänger tauchten erst nach der Pause auf.

Die Pfützen führten zu kuriosen Situationen, etwa in der 9. Minute, als der Ball im Strafraum stoppte und schussbereit für Karim Bellarabi bereit lag. Nach der anschließenden Ecke traf Sven Bender nur die Latte. Leverkusen kam mit den Bedingungen aber zunächst sehr gut zurecht, dominierte, drängte den Club an und in dessen nassen Strafraum zurück. Vor allem über Julian Brandt liefen viele Angriffe.

Leverkusen lange überlegen

Leverkusen ging auch mehr als verdient in Führung: Bredlow faustete eine etwas verunglückte Flanke von Kevin Volland vor die Füße von Havertz. Bayer hatte um die 75 Prozent Ballbesitz, spielte zielstrebig und schnörkellos, ließ dann aber überraschend nach. Nach der Pause begann der Club sich mit Leidenschaft gegen die Niederlage zu wehren. Der Ausgleich durch Margreitter war der verdiente Lohn.

Bayer-Keeper Lukas Hradecky rettete in einer turbulenten Schlussphase letztlich sogar das Unentschieden gegen den eingewechselten Adam Zrelak (87.). Zwei Minuten später musste Bellarabi verletzt raus, Bayer beendete die Partie zu zehnt.

Fanproteste

Die Fans beider Mannschaften protestierten gegen den ungeliebten Montags-Spieltermin. Während die organisierten Leverkusen-Anhänger in der Heimat einen Weihnachtsmarkt mit fränkischen Köstlichkeiten anstatt einer Auswärtsfahrt organisierten, beteiligte sich bei Nürnberg sogar der Club an den Protesten: Drei Fanblöcke blieben eine Halbzeit lang offiziell geschlossen.

"Wir nehmen die Anliegen unserer Fans sehr ernst, dementsprechend werden wir uns der Sache mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln annehmen. Die angekündigten Proteste für fanfreundlichere Anstoßzeiten werden wir begleiten", sagte der kaufmännische Vorstand Niels Rossow. (APA, sid, red, 3.12.2018)