Ganze drei Parlamentarier wurden in Bahrain wiedergewählt.

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Manama – Unabhängige Kandidaten haben sich bei der von der Opposition boykottierten Parlamentswahl in Bahrain viele Plätze gesichert. 34 der 40 der Mandate gehen an Kandidaten ohne Parteizugehörigkeit, wie offizielle Ergebnisse nach der Stichwahl in dem Golf-Staat am Wochenende zeigten.

Dabei wurde fast das gesamte Personal ausgetauscht: Nur drei Parlamentarier saßen auch in der vergangenen Legislaturperiode im Abgeordnetenhaus. Unter den Gewählten sind sechs Frauen.

Kritik von Menschenrechtsorganisationen

Menschenrechtsorganisationen hatten die Wahl in der autoritären Monarchie kritisiert. Die politische Opposition sei im Vorfeld zum Schweigen gebracht worden, erklärte etwa Amnesty International. Kurz vor der Wahl war der Anführer der verbotenen Oppositionsgesellschaft Al-Wefaq, Sheikh Ali Salman, wegen Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

In Bahrain leben mehrheitlich Schiiten, dort herrscht jedoch das sunnitische Königshaus der Al-Khalifa. Gegen Proteste im Zuge der arabischen Aufstände im Jahr 2011 ging die Führung des Landes mit Hilfe des großen sunnitischen Nachbarn Saudi-Arabien gewaltsam vor. Das nun neu gewählte Unterhaus in Bahrain darf über Gesetzentwürfe des Königs oder der Regierung beraten und sie abnicken. Die Macht, sie zu blockieren, hat lediglich das Oberhaus (Ratsversammlung), dessen Mitglieder vom König ernannt sind. (APA, 2.12.2018)