Man will dem Gegenüber nichts unterstellen – das ist ein häufiger Grund für ungeschützten Sex, weiß man bei der Aids-Hilfe Wien.

Foto: Matthias Cremer

Jeder weiß, Kondome sind wichtig. Sie schützen vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten. Dennoch gibt es auch in Österreich jährlich Neuinfektionen – im Vorjahr waren es 510.

In anderen Ländern der Welt sind die Neuinfektionsraten noch höher. Das liegt oft an Diskriminierung und Stigmatisierung von Risikogruppen wie Homosexuellen und Drogensüchtigen. Auch Gründe, die in Österreich zu einer Ansteckung führen könnten.

Bei der Aids-Hilfe Wien kennt man weitere Argumente, etwa aus Erzählungen: "Wenn ich ein Kondom nehme, glaubt das Gegenüber, ich sei positiv, oder der andere denkt, ich glaube, er sei positiv."

Unwissenheit über die Erkrankung des Sexualpartners oder auch dessen eigene Ahnungslosigkeit können Gründe für eine Ansteckung sein. Hinzu kommt Sex, der unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stattfindet, oder dass ein Partner vom anderen zu Sex ohne Kondom gedrängt wird.

Was denken Sie?

Können Sie sich vorstellen, warum Menschen sich in eine potenziell ansteckende Situation begeben? Waren Sie selbst schon in einer solchen Situation? Wurden Sie schon einmal kritisiert, als Sie beim Sex auf der Verwendung eines Kondoms bestanden? Haben Sie nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr schon einmal einen HIV-Test gemacht? Oder gehören Sie zu denen, die sich mit der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) schützen oder nach einem riskanten Geschlechtsverkehr eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) verwendet haben? (red, 30.11.2018)