Emilie Zoé – The Very Start

Die aus der französischen Schweiz kommende Songwriterin Emilie Zoé ist mit ihrem Album The Very Start (Hummus Records) in dieser Jahreszeit die musikalische Idealbesetzung für Menschen, denen wochenlanger Nebel und die Kälte, die in die Knochen kriecht, angenehmer sind als gleißendes Sonnenlicht und weniger als drei Schichten Oberkörperbekleidung. Freunde schwerer Mollakkorde, nicht übertrieben fröhlicher Schwermut und einer Neigung zu verwandten Seelen wie PJ Harvey, Marissa Nadler oder Chelsea Wolfe werden hier in Sachen angenehme Winterdepression fündig.

HummusRecords

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Sarah Longfield – Piece by Piece

Die US-amerikanische Progressive-Rock- und "Technical-Death-Metal"-Gitarristin Sarah Longfield hat bis vor kurzem sieben- oder achtsaitige Gitarren sehr gottlos bei der Umgreifer- und Angeberband The Fine Constant gewürgt. Das ist nicht gut. Angesichts des fantastischen Konzerts der Thrash-Metal-Ungustln Slayer in der Wiener Stadthalle sei allerdings dringend darauf hingewiesen, dass die 24-jährige Sarah Longfield auf der Ukulele (!!!) Songs von Slayer wunderschön und herzerwärmend zu interpretieren weiß. Vor allem sei auf das Stück Piece By Piece hingewiesen. Klicken Sie den Playbutton und werden sie süchtig.

Rob Scallon

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Josephine Foster – Faithful Fairy Harmony

Die US-Sängerin Josephine Foster ist ausgebildete klassische Sängerin und kann ruhigen Gewissens als Gegenstück zu einer singenden Säge angesehen werden. Auf ihrem neuen Album Faithful Fairy Harmony (Fire Records) begleitet sich Foster an akustischer Gitarre, Piano oder Kastenzither. Bass und Beserlschlagzeug ergänzen diese aus Zeit und Raum gefallene Stimme, die absolut nicht dazu geeignet ist, als Hintergrundtapete gebraucht zu werden. Man würde dem Wahnsinn verfallen. Stilistisch bewegt sich die Extremvokalistin zwischen steinaltem Kirchenlied und knarzigem Folk. Toll!

Josephine Foster - Topic

(Christian Schachinger, 26.11.2018)