Wien – Die FPÖ Favoriten hat mit heftigen innerparteilichen Turbulenzen zu kämpfen. Fünf Mandatare der Bezirks-FPÖ haben am Dienstag in der Favoritner Bezirksvorstehung schriftlich ihren Austritt aus dem blauen Klub bekanntgegeben. Sie wollen bei der kommenden Bezirksvertretungssitzung am 12. Dezember einen eigenen Klub gründen. Darüber informierte zunächst Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) in einer Aussendung.

Dies bestritt der geschäftsführende Landesparteiobmann der Wiener FPÖ, Johann Gudenus, am Abend prompt in einer Aussendung, in der er von einer "Lügenpropaganda der Wiener SPÖ" schrieb. "Jene fünf Bezirksräte, welche ihren Austritt aus dem Klub der Favoritner FPÖ bekanntgegeben haben, widerrufen diesen und kehren in den Verbund ihrer politischen Familie zurück", teilte Gudenus mit. "Rein menschliche Gründe" hätten für die angekündigte Abspaltung einer Gruppe um den früheren Bezirksklubchef Wolfgang Fasching den Ausschlag gegeben.

Gespräch gesucht

Für Bezirkschef Franz sei die angekündigte Abspaltung der Mandatare nachvollziehbar: "Die FPÖ hat in der Bundesregierung ihr wahres Gesicht als Partei der sozialen Kälte gezeigt – da kann nicht einmal mehr die eigene Basis mit." Für Franz sei es "fällig" gewesen, dass die blauen Bezirksräte "Konsequenzen ziehen". Er selbst wolle das Gespräch mit dem neuen Klub suchen, um die "konstruktiven Kräfte für Favoriten zu stärken", so Franz.

Auf Anfrage des STANDARD wurde bei der FPÖ Favoriten auf den blauen Rathausklub verwiesen. Durch die Abspaltung der fünf Mandatare wäre der FPÖ-Klub in Favoriten auf 19 Bezirksräte geschrumpft. Zuvor verfügte die blaue Partei über 24 von insgesamt 60 Mandaten. Die SPÖ als stimmenstärkste vertretene Partei stellt 25 Bezirksräte. (ook, 20.11.2018)