Genf – Immer mehr Menschen sterben durch Landminen. Wie die Internationale Kampagne gegen Landminen am Dienstag in Genf mitteilte, wurden durch die Sprengkörper im vergangenen Jahr 2.793 Menschen getötet und mehr als 4.400 verletzt. Im Vorjahr waren es rund 2.500 Tote, im Jahr 2015 etwa 1.900. Die Organisation geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.

87 Prozent der Toten und Verletzten im vergangenen Jahr waren Zivilisten. Gleichzeitig berichtete die Organisation, dass im vergangenen Jahr 168.000 Landminen zerstört worden seien.

Gefahr auch in Europa

Laut Bericht gibt es aus Myanmar gesicherte Informationen, dass der Staat dort in den vergangenen zwölf Monaten neue Landminen gelegt habe. Auch bei den Konflikten in Afghanistan, Kolumbien, Indien, Nigeria, Pakistan, Thailand und im Jemen seien neue Minen von nicht-staatlichen Gruppen eingesetzt worden. Auch in Europa gebe es Gebiete, in denen Landminen eine Gefahr sind. So seien in Bosnien-Herzegowina und Kroatien noch größere Areale betroffen.

Vor 20 Jahren wurde die sogenannte Ottawa-Konvention unterzeichnet, die sich dem Kampf gegen Landminen widmet. Der internationale Vertrag verbietet den Einsatz, die Produktion, Lagerung und Weitergabe von Landminen. Palästina und Sri Lanka sind dem Vertrag im Dezember 2017 beigetreten. Insgesamt haben ihn damit 164 Staaten unterzeichnet.

Die Organisation geht derzeit davon aus, dass in 60 Staaten und Regionen Minen im Boden liegen, von denen 34 die Ottawa-Konvention bisher nicht unterzeichnet haben. In 29 Vertragsstaaten sowie einem weiteren Staat und einer Region wurden seit 1999 alle Minen entfernt. (APA, 20.11.2018)