Die Raktenabschüsse der Huthis in Richtung Saudi-Arabien sollen ein vorläufiges Ende haben.

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Sanaa – Der internationale Druck auf die Bürgerkriegsparteien im Jemen zeigt zunehmend Wirkung. Die Huthi-Rebellen teilten am Montag mit, die Drohnen- und Raketenangriffe auf die Regierung sowie deren Verbündete Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate zu stoppen. Damit reagieren sie auf einen entsprechenden Aufruf der Vereinten Nationen, hieß es in einer Erklärung ihres Obersten Revolutionskomitees.

Aich die jemenitische Regierung hat am Montag ihre Teilnahme an Friedensgesprächen mit den Rebellen zugesagt. Es werde eine Delegation zu den Gesprächen nach Stockholm entsandt, teilte das Außenministerium mit. Dort soll eine politische Lösung für ein Ende des blutigen Konflikts gefunden werden.

Die vom Iran unterstützten Huthis zeigten sich zudem bereit für einen umfassenderen Waffenstillstand, sollte die von Saudi-Arabien angeführte feindliche Militärallianz den Frieden wollen. Diese hatte zuletzt ihre Offensive auf die jemenitische Hafenstadt Hodeidah unterbrochen, die von Huthis kontrolliert wird und zum Brennpunkt der Kämpfe geworden ist.

DER STANDARD

Der Bürgerkrieg dauert bereits seit fast vier Jahren an. Mehr als 10.000 Menschen kamen ums Leben, über zwei Millionen wurden vertrieben. Die UN warnen vor einer verheerenden Hungersnot in dem Land. Der UN-Gesandte Martin Griffiths hofft darauf, fass die Friedensgespräche noch in diesem Jahr beginnen.

Sie sollen in Schweden stattfinden. Ziel ist eine Grundsatzvereinbarung zu einem Friedensabkommen unter einer Übergangsregierung. Ein erster Versuch war im September gescheitert, weil die Huthis zu dem Treffen nicht erschienen.

Druck auf die Saudis

Die Rebellen feuerten in der Vergangenheit auch Raketen auf Ziele in Saudi-Arabien ab. Sie bezeichneten dies als Vergeltung für die zahlreichen Luftschläge der Militärallianz, durch die auch Schulen, Märkte und Krankenhäuser getroffen wurden.

Die saudi-arabische Allianz im Jemen wurde von westlichen Staaten mit Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen unterstützt. Doch zuletzt forderten Verbündete wie die USA ein Ende der Kämpfe. Nach der Ermordung des regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi Anfang Oktober in Istanbul wächst der internationale Druck auf das Königreich. (Reuters, 19.11.2018)