Pamela Rendi-Wagner und Gabriele Heinisch-Hosek, hier mit Ex-Gesundheitsminister Alois Stöger: Am Mittwoch will der SPÖ-Klub im Nationalrat ein Bündel an Arbeitsmarktmaßnahmen für Frauen einbringen.

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Wien – Die SPÖ drängt auf ein Arbeitsmarktspaket speziell für Frauen, das Pamela Rendi-Wagner, Gabriele Heinisch-Hosek und Co am Mittwoch per Entschließungsantrag im Nationalrat einbringen wollen. Darin enthalten: eine bessere Anrechnung von Karenzzeiten, eine bessere Abgeltung von Überstunden für Teilzeitkräfte sowie die Anrechnung von Ersatzzeiten für die Pension.

Im Detail sieht der rote Plan vor, dass im Fall von Karenz statt derzeit zehn Monaten die gesamte Auszeit von 22 Monaten (also ohne acht Wochen Mutterschutz) bei Gehaltsvorrückungen, Urlaubsansprüchen, Kündigungsfristen sowie Entgeltfortzahlungen berücksichtigt wird.

Als zweite Maßnahme sieht die SPÖ für Arbeitnehmerinnen in Teilzeit vor, dass ihre Mehrarbeit nicht mit 25, sondern wie bei Vollzeitbeschäftigten mit 50 Prozent Zuschlag abgegolten wird. Davon wären fast eine Millionen Frauen betroffen, rechnete SPÖ-Frauenchefin Heinisch-Hosek vor, denn knapp die Hälfte seien Teilzeitkräfte.

Inakzeptable Unterschiede

Als dritte Maßnahme will man auch Ersatzzeiten wie jene für die Kindererziehung als Beitragszeiten für die Pension angerechnet wissen. Wenn die Regierung nun vorsehe, dass es nach vierzig Arbeitsjahren zumindest 1.200 Euro Pension geben soll, dann würden viele Frauen diese nicht erreichen, weil sie ja nicht vierzig reine Arbeitsjahre vorweisen können.

Dazu verwies SPÖ-Chefin Rendi-Wagner darauf, dass das Durchschnittseinkommen der Männer bei Vollzeitarbeit heuer bei 51.035 Euro liegt, jenes der Frauen aber nur bei 40.864 Euro. Die Differenz von mehr als 10.000 Euro entspreche fast 20 Prozent und sei für sie "inakzeptabel". Bei den Pensionisten und Pensionistinnen mache der Unterschied im Schnitt gar 44 Prozent aus.

Den positiven Lohnabschluss der Metaller begrüßte Rendi-Wagner – sie erklärte aber auch, dass es sich dabei um eine männlich dominierte Branche handle. Daher äußerte sie den Wunsch, dass auch frauenspezifische Branchen wie der Handel oder die Pflege nachziehen. (Nina Weißensteiner, 19.11.2018)