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Köln/Wien – Im "Polizeiruf 110" vom 11. November aus Rostock waren kurz Anti-AfD-Aufkleger zu sehen, die AfD sprach von "Propaganda" und kündigte Beschwerde beim Rundfunkrat an, berichtet meedia.de. Auch die Junge Union sah darin "politische Schleichwerbung für Antifa". Jetzt hat die ARD die Aufkleber in der Mediathek aus dem Film heraus retuschiert. Was wiederum für Kritik aus dem linken Spektrum sorgt.

"Der NDR-Film 'Für Janina' aus der Reihe "Polizeiruf 110", der am 11. November 2018 um 20.15 Uhr im Ersten gesendet wurde, ist für eine weitere Ausstrahlung einer digitalen Bildbearbeitung unterzogen worden. In einigen sehr kurzen Sequenzen war unbeabsichtigt im Hintergrund ein kleiner Anti-AfD-Aufkleber zu sehen. Die bearbeitete Fassung ist nun in der Mediathek abrufbar", heißt es in der Beschreibung des Falls in der Mediathek der ARD.

"Schlimm, dass die ARD einknickt", schreibt Linke-Vorsitzender Bernd Riexinger auf Twitter.

Drehbuchautor und Regisseur Eoin Moore weist die Kritik in der "HAZ" zurück. Die von Anneke Kim Sarnau dargestellte LKA-Mitarbeiterin Katrin König vertrete im Polizeiruf ein linkes Weltbild. "Ihre Büroeinrichtung mit Pinnwand und Notebook gibt es von Anfang an. Die Gesinnung von Frau König ist seit der ersten Folge an ihren Charakter gebunden", sagt Moore: "Wie bei jedem anderen Menschen auch bildet ihr Arbeitsumfeld ihre Haltung ab.

Die Nachbearbeitung sei keine direkte Folge der Kritik, sagt der NDR auf Nachfrage der Neuen Westfälischen. Eine Presseanfrage habe die Verantwortlichen auf den Aufkleber aufmerksam gemacht. (red, 19.11.2018)